Berichterstattung
Die Berichte an die Entscheidungsträger sollten die wesentlichen führungsrelevanten Informationen enthalten. Der Aufbau, der Inhalt, sowie die Periodizität der Berichte sind abhängig von der Komplexität und Größe des Vermögens. Außerdem müssen sie auf die Bedürfnisse der Berichtsempfänger angepasst sein. Zu nennen sind hier der Stifter, Begünstigte und der Vorstand.
In der Praxis sind die Berichte der Verwalter sehr heterogen und schwer vergleichbar. Eine einheitliche Aufbereitung der Daten ermöglicht einen zuverlässigen Vergleich. Die konsolidierte Vermögensaufstellung von Konten, Wertpapierdepots und Sachwerten, zum Beispiel Immobilien, Beteiligungen oder Kunstgegenstände, helfen dem Vorstand, das Gesamtvermögen effizient zu steuern. Der Stiftungsprüfer kann auf Grundlage des Kosten- und Compliance-Berichts ableiten, inwieweit die Mandatsvorgaben eingehalten und die Veranlagung kosteneffizient und auftragskonform umgesetzt wurden.
Sparring-/Moderations-Funktion
Der Investment Controller ist unabhängig und ausschließlich den Interessen der Stiftung verpflichtet. Somit unterstützt er den Vorstand in den strategischen Entscheidungen der Vermögensveranlagung und dient ihm als unabhängiger Sparringspartner.
Zu Beginn jedes Jahres werden die Ergebnisse der Veranlagung des vorangegangenen Jahres mit den Verwaltern besprochen. Der Investment Controller hat Objektivität und Sachlichkeit in die Diskussionen über die Leistung und Qualität der Verwalter zu bringen.
Unabhängiger Partner mit Querschnittsfunktion
Die Vermögensveranlagung einer Stiftung bietet eine Reihe von Konfliktpotenzialen und Haftungsrisiken für die Organe. Der Vorstand muss Erwartungen von Stiftern und Begünstigten einerseits und Vorgaben der Stiftungserklärung anderseits miteinander in Einklang zu bringen.
Die Praxis zeigt, dass eine effektive Überwachung und Kontrolle der Vermögensverwaltung nur durch eine bankenunabhängige Instanz gewährleistet werden kann. Investment Controlling übernimmt diese Funktion und unterstützt als professioneller Sparringspartner darüber hinaus den Vorstand bei seinen Entscheidungen.
Über die Autoren:
Melanie Kühlborn-Ebach ist Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens LMM Investment Controlling in Deutschland. Die Betriebswirtin hält einen Master-Abschluss mit Schwerpunkt auf Immobilien und einen Abschluss der European Business School (EBS) für die Beratung von Immobilien-Investoren.
Stefan Kargl ist Geschäftsführer von LMM Investment Controlling in Österreich. Er lehrt seit 2007 an der Fachhochschule Wien und weiht Studenten in die Unternehmensfinanzierung ein.
