Baron Philippe de Rothschild Ein Franzose in Chile

Das Tal hinter den Bergen: Villavicencio, optimale Lage für die Reben

Das Tal hinter den Bergen: Villavicencio, optimale Lage für die Reben Foto: Daniela Stubbe

Ein Tal hinter den Bergen

Es muss nicht immer ein Jubiläum oder eine Verlobung herhalten, um den teuren Rothschild aus dem Keller zu holen. Vielmehr gibt es eine ganze Bandbreite an Weinen des Hauses, deren Fokus auf unkomplizierten Genuss zum Lunch, zum Abendessen oder einfach nur zwischendurch liegt. 

Vor Kurzem erweiterte das Unternehmen dieses Segment um eine weitere interessante Linie aus Chile. Der CEO aus Südamerika, Emmanuel Riffaud, stellte nunmehr erstmalig die 2015er und 2016er Jahrgänge des neuen Labels „Mas Andes“ („Hinter den Anden“) vor. 

Diese sollen sich vor allem durch ein außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnen. Insgesamt sind die Weine, die trotz der Tatsache, dass Baron Philippe de Rothschild ein großes, perfekt organisiertes Unternehmen ist, in diesem Segment keineswegs beliebig oder überteuert. Ganz im Gegenteil: „Kurzer Profit ist nicht unser Fokus, wir sind immer noch ein Familien-Unternehmen und sehen dieses Projekt eher langfristig“, so Riffaud.

  

Emmanuel Riffaud: Villavicencio ist ein Stück chilenische Identität“ Quelle: BPHR

Optimale Bedingungen und Bordeaux-Stil

Die Trauben für die Mas Andes wurden im chilenischen Villavicencio kultiviert. „Hier hatten wir optimale Bedingungen, um die chilenische Identität widerzuspiegeln“, erklärt Emmanuel Riffaud. Das kleine Tal in bester Lage der Weinbauregion Valle de Maule profitiert von dem mediterran-ozeanischen Klima, das durch die schützenden Berge die Hitze und Kraft der Sonne positiv abmildert, ebenso von einer außerordentlichen Terroirvielfalt. Von der Reblaus wurde Chile komplett verschont, es können also wurzelechte Rebstöcke gepflanzt werden.

„All dies sind gute Voraussetzungen, um mit den Ausdrucksmöglichkeiten der Trauben zu spielen“, erklärt er weiter. Angebaut wird nach traditionellem bordelaiser Vorbild – vor allem Sauvignon Blanc, Chardonnay, Cabernet Sauvignon und Carmenère. 

Letztere Rebsorte stammt ursprünglich aus Bordeaux, hat dort aber zunehmend an Relevanz verloren, während sie in Chile neuen Aufwind erfährt. Der Carmenère ist ein recht dunkler, fruchtiger Wein, mit weniger Tanninen und könnte, wenn gut ausgebaut, einen Anreiz für den Weingenießer bieten, der es nicht ganz so mit den Ecken und Kanten im Wein hat.