12.000 gestrichene Jobs Barclays erhöht Investmentbank-Boni

Barclays, die gemessen an der Bilanzsumme zweitgrößte Bank Großbritanniens, hat für die Bonuszahlungen ihrer Investmentbank 10 Prozent mehr Mittel zurückgestellt, auch wenn dieser Geschäftsbereich im vierten Quartal Verluste eingefahren hat.

Gleichzeitig kündigte Konzernchef Antony Jenkins am Dienstag an, dass bis zu 12.000 Stellen abgebaut werden sollen. Davon entfallen etwa 7.000 auf Großbritannien, wovon die Hälfte bereits angekündigt wurde, wie Jenkins im Rahmen der Telefonkonferenz mit Journalisten erklärte. Hunderte Jobs sollen dabei auch in der Investmentbank wegfallen, um die Kosten bis 2015 um insgesamt 1,7 Milliarden britische Pfund (2 Milliarden Euro) zu reduzieren.

Die Investmentbank-Sparte von Barclays verzeichnete in den drei Monaten bis Ende Dezember einen Vorsteuerverlust von 329 Millionen Pfund (396 Millionen Euro), nach einem Gewinn von 760 Millionen Pfund (914 Millionen Euro) im Vorjahreszeitraum, erklärte die Bank mit Sitz in London in einer Mitteilung. Der Bonus-Pool für 2013 wurde von 2,17 Milliarden Pfund (2,6 Milliarden Euro) im Vorjahr auf nun 2,4 Milliarden Pfund (2,9 Milliarden Euro) aufgestockt.

Jenkins steht unter Druck, die Kosten der Investmentbank zu reduzieren und zu zeigen, dass die Bank nach der erwiesenen Manipulation von Benchmark-Sätzen nun geläutert ist. Die Leistung der managenden Direktoren der Bank sei danach beurteilt worden, ob sie „die richtigen Werte” und das richtige Verhalten an den Tag gelegt hätten, hieß es am Dienstag.

Der Vorsteuergewinn der Investmentbank im gesamten Jahr 2013 schrumpfte um 37 Prozent auf 2,52 Milliarden Pfund und blieb damit hinter der mittleren Analystenerwartung von 2,99 Milliarden Pfund (3,6 Milliarden Euro) zurück. Die Erträge des Geschäftsbereichs sanken um neun Prozent auf 10,7 Milliarden Pfund (12,9 Milliarden Euro).

Der Aktienkurs von Barclays büßte in London im Vormittagshandel bis zu 2,5 Prozent auf 268,25 Pence (322,6 Cent) ein.

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