Umfirmierung und Abgabe Banklizenz Münchener Privatbank verlässt den Markt endgültig

Der Sitz des Bankhauses von der Heydt in München

Der Sitz des Bankhauses von der Heydt in München: Ein Institut aus der Kryptobranche ist wohl an der Privatbank interessiert. Foto: Imago Images / Westend61

Das Bankhaus von der Heydt hat seine Bankenlizenz abgegeben, auch alle anderen Bafin-Lizenzen sind laut Medienberichten Geschichte. So ist das Institut laut „Finanzbusiness“ bereits im Dezember aus dem Einlagensicherungsfonds der Banken ausgeschieden. Das seit 2007 als Bankhaus von der Heydt GmbH & Co. KG bestehende Unternehmen wurde inzwischen umbenannt in vdH Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG.

 

Damit endet die etwa 250-jährige Geschichte des Instituts, für das in den vergangenen Monaten und Jahren noch ein Käufer gesucht wurde. Schon im Herbst 2023 zeichnete sich ab, dass diese Suche ohne Erfolg bleiben dürfte. Damals hatte Geschäftsführer Jens Rammenzweig gegenüber „Finance Forward“ schon verlautbaren lassen, dass man das Bankhaus nach 250 Jahren Geschichte nur in gute Hände geben wolle. Habe man Zweifel daran, wolle man lieber die Lizenz abgeben. 

Zwei Übernahmen platzten – auch Service-KVG zieht sich vom Markt zurück

Dieser Fall ist nun wohl eingetreten. Die Bank positionierte sich in den vergangenen Jahren als Vorreiter der Blockchain-Technologie in Deutschland. Die Bitcoin Group galt als möglicher Käufer, hatte im Mai 2023 aber eine Übernahme abgeblasen. Zum einen habe das Restrisiko bestanden, dass die Bafin der Übernahme doch nicht zustimmt, zum anderen hätte die gemeinsame Produktvermarktung mit dem Bankhaus von der Heydt zu lange gedauert, teilte das Krypto-Unternehmen damals mit. Im März 2022 war bereits eine Übernahme durch die Kryptobörse Bitmex geplatzt.

Das ehemalige Bankhaus von der Heydt befand sich zuletzt in Besitz von Dietrich von Bötticher und war Teil der von der Heydt Gruppe, zu der neben der Bank eine Fondsgesellschaft sowie eine Verbriefungsplattform in Luxemburg gehören. Auch die Service-KVG der Gruppe verschwindet vom Markt. Fonds Professionell berichtete, dass die letzten auf der Plattform verbliebenen Fonds umziehen, schon in den Vorjahren sank das administrierte Volumen stetig.

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In der Vergangenheit zählten unter anderem auch ein Family Office zum Dunstkreis der Gruppe: Das von der Heydt Family Office mit Sitz in Hamburg wurde allerdings 2015 aufgelöst, nachdem es im Zuge des Zusammenschlusses vom Münchner Bankhaus mit dem Vermögensverwalter Berlin & Co. im Frühjahr 2014 in die Gruppe gekommen war. Damals entschied man sich dafür, den Fokus auf die Frankfurter Vermögensverwaltungstochter von der Heydt & Co. zu legen. Der Frankfurter Vermögensverwalter ist immer noch tätig und verfügt als Wertpapierinstitut auch über mehrere Bafin-Lizenzen. Vorstand ist Michael Gollits.

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