Es wirkte wie der Kampf David gegen Goliath: 2012 verklagte die Fondsgesellschaft Metzler Investment, eine Tochter des Bankhauses Metzler, vor einem New Yorker Gericht 15 Großbanken, die während der Finanzkrise ab 2007 den Referenzzinsatz Libor manipuliert haben sollen. Zwölf Jahre später hat sich die Bank nun mit acht weiteren beschuldigten Instituten außergerichtlich geeinigt. 3,45 Millionen US-Dollar soll die Beilegung der Klage die Banken kosten, wie aus US-Gerichtsakten hervorgeht. Dies berichtet die „Wirtschaftswoche“.
Bereits im Januar sei die Einigung erfolgt, teilt ein Sprecher des Bankhauses Metzler dem Medium mit. Das zuständige US-Gericht hat im April seine vorläufige Zustimmung erteilt.
Rechtsnachfolgerin der West LB muss zahlen
Libor steht für „London interbank offered rate“ – den Zinssatz, den Banken am Finanzplatz London bei kurzfristigen Kreditgewährungen untereinander zugrunde legten. Der Libor diente dabei als unabhängige Größe für die Zinsfestlegung. Ab 2011 wurde jedoch bekannt, dass sich zahlreiche Banken an der Manipulation dieses Referenzzinsatzes, der Ende Juni 2023 abgeschafft wurde, beteiligt hatten. Der finanzielle Schaden für die Weltwirtschaft wurde in Milliardenhöhe geschätzt. Das Bankhaus Metzler klagte gegen mehrere Banken, weil es vermutete, dass „treuhänderisches Vermögen gefährdet“ sei.
Schon 2020 hatten sich die Frankfurter laut dem Bericht mit sieben Banken geeinigt, darunter der Deutschen Bank. Unter den Instituten, mit denen jetzt ein sogenanntes Settlement erzielt wurde, gehören die Credit Suisse, Portigon (Rechtsnachfolgerin der West LB) sowie die UBS. Die Summe von 3,45 Millionen Euro muss sich Metzler mit einer US-Handelsgesellschaft und vier weiteren Klägern teilen.