Wiesheu wird's Bankhaus Metzler beruft erstmals einen Vorstandssprecher

Gerhard Wiesheu vom Bankhaus Metzler

Gerhard Wiesheu vom Bankhaus Metzler: Er wird Vorstandssprecher und könnte bald auch die Verantwortung für das Private Banking übernehmen. Foto: Bankhaus Metzler

Das Bankhaus Metzler bekommt mit Gerhard Wiesheu erstmals einen Vorstandssprecher. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Eine Sprecherin der Bank wollte sich gegenüber diesem Medium nicht zu den Berichten äußern, eine offizielle Stellungnahme zur Personalie dürfte damit wohl erst nach der Aufsichtsratssitzung am 10. Oktober zu erwarten sein.

Dass das Bankhaus Metzler erstmals einem Vorstandsmitglied einen hervorgehobenen Führungstitel verleiht, ist bemerkenswert. Bisher verzichtete das Unternehmen bewusst auf Titel wie „Vorstandssprecher“ oder gar „Vorstandsvorsitzender“. Führungskräfte wie Friedrich von Metzler (bis 2018) oder aktuell Emmerich Müller leiteten die Bank bisher inoffiziell. Wenn Müller im Sommer 2023 in den Ruhestand eintritt, soll nun laut FAZ mit Wiesheu der zweite familienfremde Vorstand an die Spitze des Instituts treten.

Verantwortlichkeit für das Private Banking könnte sich verschieben

Wiesheu ist im Vorstand bisher für das Asset Management und das Auslandsgeschäft verantwortlich. Mit Müllers Rückzug könnte er das Private Banking übernehmen. Für das Asset Management, das Wiesheu dann abgibt, bringt die FAZ einen weiteren Namen ins Spiel: Franz von Metzler. Der Sohn von Friedrich von Metzler könnte laut Angaben der Zeitung bereits Anfang 2023 in den Vorstand des Bankhauses aufrücken. Damit wäre nach einer über vierjährigen Pause auch wieder ein Vertreter der Inhaberfamilie Teil des Vorstands. 

 

Franz von Metzler stieg im Sommer 2020 zum Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Metzler Asset Management auf. Seit 2014 arbeitet er für das Familienunternehmen, 2019 übernahm er eine erste Führungsposition und leitete das Team für die Asset Allocation und Fixed Income. Vor seinem Wechsel zu Metzler war er bei der HSBC als M&A-Analyst tätig. Laut der FAZ könnte er in ein paar Jahren dann auch den Vorstandsvorsitz übernehmen – wahrscheinlich aber nur mit dem nun eingeführten Titel des Vorstandssprechers.

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