Die in der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) zusammengeschlossenen Bankenverbände haben ein Positionspapier zur geplanten EU-Kleinanlegerstrategie vorgelegt. Die Deutsche Kreditwirtschaft unterstützt zwar die Intention der Europäischen Kommission, mit der entwickelten Kleinanlegerstrategie das Wertpapiergeschäft verbraucherfreundlicher zu gestalten und damit Investitionen von Kleinanlegern an den EU-Kapitalmärkten zu fördern.
Kritik an Provisionsverbot, Kritik an Kleinanlegerstrategie
Der vorgelegte Vorschlag könne diese Ziele jedoch überwiegend nicht erreichen oder laufe diesen zu wieder. Zu den vorgesehenen Änderungen der Kleinanlegerstrategie zählt ebenfalls eine Änderung der teils umstrittenen Europäischen Finanzmarktrichtlinie Mifid.
Die Deutsche Kreditwirtschaft hat nun in einer ersten Stellungnahme dazu unter anderem das Provisionsverbot kritisiert. Zwar habe sich die Europäische Kommission in ihrem Vorschlag richtigerweise gegen ein vollständiges Provisionsverbot ausgesprochen. „Jedoch führt die Kleinanlegerstrategie zu mehr und zu komplexerer Regulierung und erschwert das Wertpapiergeschäft gerade für die Kunden, die an die Kapitalmärkte herangeführt werden sollen“, schreibt die Deutschen Kreditwirtschaft dazu in ihrer Stellungnahme.
Ende Mai dieses Jahres hatte Mairead McGuinness, EU-Finanzmarktkommissarin, aus ihrer Sicht Verbesserungen für Kleinanleger präsentiert. Die Vorschläge stehen im Einklang mit der EU-Kapitalmarktunion, deren Ziel es ist, Wertpapiergeschäfte für Privatkunden verbraucherfreundlicher zu gestalten und damit Investitionen von Kleinanlegern an den EU-Kapitalmärkten zu fördern.
Die aktuelle Kleinanlegerstrategie enthalte jedoch Elemente, die einer Preisregulierung nahekommen und führe zu einer Einschränkung des Produktangebotes in der Beratung und einer Beeinflussung des Marktes. Zudem bleibe sie bei vielen Regelungen vage, kritisiert die Deutsche Kreditwirtschaft.