Bis zu einer Million Dollar Morgan Stanley gibt Strafen für Whatsapp-Kommunikation an Mitarbeiter weiter

Leuchtreklame am Hauptsitz von Morgan Stanley in New York

Leuchtreklame am Hauptsitz von Morgan Stanley in New York: Die US-Großbank gibt Strafen für Whatsapp-Kommunikation an Ihre Mitarbeiter weiter. Foto: imago images/Levine-Roberts

Eine schnelle Whatsapp-Nachricht zum Kollegen: Das kann in der Bankenbranche teuer werden, wie sich im September vergangenen Jahres zeigte. 16 Banken hatt die US-Börsenaufsicht SEC für Gespräche über solche oder andere Chat-Kanäle mit insgesamt 1,1 Milliarden Dollar bestraft. Die Banken – oder besser: Ihre Mitarbeiter – hatten nach Ansicht der Behörde gegen Dokumentations- und Aufbewahrungspflichten verstoßen, weil sich solche Plaudereien nicht ausreichend dokumentieren und archivieren lassen.

 

Achtmal sprach die SEC für die Vergehen die Höchststrafe von 125 Millionen Dollar aus. Auch die Deutsche Bank mit ihrer Tochtergesellschaft DWS war betroffen – genau wie ihr amerikanischer Wettbewerber Morgan Stanley. Ähnlich drastisch wie die Börsenaufsicht greift nun auch die US-Großbank durch. Wie die „Financial Times“ berichten, will das Institut die Strafen direkt an die Angestellten weitergeben, die mit Kunden oder Kollegen über Whatsapp & Co. kommuniziert hatten.

Während manche nur einige tausend Dollar zahlen sollen, gibt es auch Banker, von denen Morgan Stanley mehr als eine Million Dollar verlangt. Dafür hat die Bank laut dem Bericht Teile bisher gewährter Bonuszahlungen zurückgefordert oder behält das Geld künftiger Boni ein.

Deutsche Bank verschärft „Konsequenzen-Management“

Die „FAZ“ fragte bei der Deutschen Bank an, ob beim größten deutschen Geldhaus ähnliche Sanktionen für Mitarbeiter erfolgt oder angedacht sind. Eine Sprecherin der Deutschen Bank verwies in einer Antwort auf ein „Konsequenzen-Management“, das die Bank im Hinblick auf die Nutzung inoffizieller Messenger-Dienste schon vorher eingeführt hatte. „Im Zusammenhang mit den jüngsten Entwicklungen zu diesem Thema hat die Deutsche Bank ihre Prozesse und Kontrollen weiter gestärkt, was auch eine weitere Verschärfung unseres entsprechenden Konsequenzen-Managements zur Folge hatte“, so sie Bank auf FAZ-Anfrage.

Konkret bedeutet das Auswirkungen auf die individuelle Leistungsbewertung und auf die individuelle Vergütung von Mitarbeitern. Bei wiederholten Verstößen könnten zudem, Beförderungen ausgesetzt werden. Auch Maßnahmen von der Verwarnung bis hin zur Kündigung könnten ergriffen werden.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen