Austausch mit Kunden Die neue Bank-Innovationsplattform

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Große Herausforderung


Die größere Herausforderung besteht gemäß unserem Vorschlag darin, die nicht quantifizierbaren Beiträge in der finanziellen Entlohnung ebenfalls zu berücksichtigen. Die Leistung der Mitwirkenden muss nach einem Schlüssel berechnet werden, der sich nach dem Beitrag der Einzelnen zum Erfolg der Idee richtet. Dabei sollte die Wichtigkeit der einzelnen quantifizierbaren und nicht quantifizierbaren Beiträge durch Mitglieder der Plattform und des Komitees bewertet werden und in den Schlüssel einfließen.

Es ist besonders hervorzuheben, dass die wichtigsten Mitwirkenden mit ihren Verbesserungsvorschlägen einbezogen werden, da sonst das Interesse an einer Verbesserung der Idee geringer ist als an der Kritik an einer Idee. Damit kann verhindert werden, dass die Argumente „Wieso etwas nicht funktionieren wird oder kann“ überhand nehmen. Die Kritik ohne Verbesserungsvorschläge käme dem Innovationwillen und der Lösungsorientierung nicht entgegen.

Die Vorteile dieser Plattform werden auf Grund der Kreativitätspotentiale enorm sein, und dies ohne oder mit sehr geringen Kosten und einem sehr vielversprechenden Erfolgspotenzial. Zu den wichtigsten Vorteilen zählt, dass neue Innovationen so zusagen gratis von den Mitgliedern kreiert und von dem Gemeinschaftsforum geprüft und so automatisch Vorteile und Risiken der Vorschläge herauskristallisiert werden.

Des Weiteren erhält das Institut Zugang zu einen Pool von Mitgliedern und Fans, die ihre Gedanken und Wünsche offen freigeben und noch dazu auch potentielle Abnehmer dieser neuen oder neuentdeckten Ideen (Produkte oder Dienstleistungen) sein können. Dieser Pool kann Trends auslösen, welche nützlich und profitabel für beide Seiten sein können. Schließlich werden die Kunden oder die potentiellen Kunden in dem Innovationsprozess eingebunden und fühlen sich in ihren Bedürfnissen verstanden oder zumindest ernsthaft angehört.

Dabei sollten die Ideengeber keine Einschränkungen von der Bank bezüglich ihrer Innovationsvorschläge auferlegt bekommen. Somit kann mit der Plattform eine offene Innovation (Open Innovation) seitens der Bank umgesetzt werden, so dass Crowdsourcing enorm an Kraft und Potential gewinnt. Der Effekt wird verstärkt, wenn den Mitgliedern auf ihrer Pattform weitere Hilfsmittel (Research, Videos, Diskussionsforen, Marktdaten, Kurse, ...) zur Verfügung gestellt werden.

Ein Beispiel einer Idee, die auf einer solchen Bank-Plattform vorgestellt werden könnte, ist zum Beispiel das Win-Win-Gebührenmodell von der Margaris Advisory Brave Step - Reihe. Ein solcher Vorschlag wird dann von den Mitgliedern analysiert, kommentiert und verbessert und dann von einem Komitee evaluiert und umgesetzt.

Die Mitglieder der Ideenaustauschplattform können Studenten, Akademiker, Investoren, Geeks, Nerds oder Kunden sein, die aus ihren Bedürfnissen zu Produktwünschen kommen. Da die Bank keine Produkte von der Plattform direkt vertreibt oder vermarktet, muss sie sich um die Themen von Compliance, Vertrieb, und ähnlichen erst bei der Evaluation durch das Komitee befassen.

Einer der wichtigsten und größten Vorteile des Innovationsplattformansatzes ist darin zusehen, dass derartig aufgestellte Finanzinstitute dann behaupten können, dass sie auf die Wünsche ihrer Kunden wirklich eingehen können und vor allem wollen. „Die Notwendigkeit ist die Mutter der Erfindung“ Platon (427 - 347 v. Chr.)

Über den Autor: Spiros Margaris ist Gründer und Geschäftsführer der Beratungsboutique Margaris Advisory. Er besitzt einen MBA von der Toronto University & EMBA der Universität St. Gallen (HSG) sowie über 20 Jahre internationale Berufserfahrung im Investment Management für institutionelle Kunden, Family Offices und HNWIs. Er veröffentlicht regelmäßig Aufsätze zu innovativen Lösungen und Strategien zu den Themen Banking und Asset Management.

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