B-Group-Chef Markus Schott „Wir sind moderne Bankräuber”

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Kann man diesen Blickwinkel von einem Bankkaufmann erwarten?

Schott: Oft ist die Ausbildung eines Private Bankers sehr fundiert und auch breit aufgestellt, etwa in Bezug auf den Bereich Invest- & Assetmanagement. Oft jedoch fehlen Kenntnisse im Bereich Finanzierung oder auch im Versicherungs- und Risiko-Segment. Das fachliche Know-how ist das eine – viel wichtiger ist aber die menschliche Komponente. Wenn wir heute über unsere Erwartung an einen Private Banker sprechen, dann wünschen wir uns: Bereitschaft, etwas dazu zu lernen und Freude an seinem erlernten Beruf. Den Wunsch für seinen Kunden das Beste zu wollen und in einer Gemeinschaft selbst etwas zu bewegen und zu gestalten.

Warum gibt es im Banking so wenige Bemühungen, Synergien aus einer ganzheitlichen Beratung von Firmen- und Privatgeschäft zu heben?

Schott: Dies ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass es eine jahrzehntelange Tradition gab, die Firmen- und Privatebene zu trennen. Zudem sind häufig die Ausbildungen in beiden Bereichen innerhalb des Bankensystems unterschiedlich. Schließlich ist die Komplexität sehr hoch, wenn beide Segmente miteinander verknüpft werden. Auch in unserem Unternehmen will sich nicht jeder Berater dieser Komplexität stellen. Wenn allerdings der Wunsch besteht, werden wir dieses Feld neuen Partnern erschließen.

Gehen Partner auch in Firmen und beraten Mitarbeiter?

Schott: Unser Geschäft im mit Firmenkunden nennen wir „Financial Planning for Business“. Dieser Bereich ist häufig Teamarbeit. Um vollumfänglich mittelständische Unternehmen zu beraten, benötigt der jeweilige Berater dieser Firmen mehrere Partner, die ihn unterstützen. Meist sind das Spezialisten in den Bereichen Finanzierung oder Risikomanagement. Sie helfen dem Partner dann die richtigen Entscheidungen vorzubereiten. Oft sind es Projekte, etwa wenn wir Mitarbeiter-Benefits-Systeme in Firmen implementieren. Dann kann – wenn gewünscht – auch die Beratung der Mitarbeiter des Auftraggebers erfolgen. Hier ist es dann für jeden neuen Partner spannendes Neuland zu entdecken, wie es ist vor Ort in Unternehmen Beratungen durchzuführen. 

Wie schaut ein Wunschkandidat für Sie aus?

Schott: Im Mittelpunkt steht bei uns der Mensch. Wir möchten mit diesem einen langjährigen Weg gehen. Unser Wunsch ist es – mit ihm gemeinsam – am Liebsten sein verbleibendes Berufsleben gemeinsam zu gestalten. Vor allem suchen wir Banker, die ihren Kunden vollumfänglich und bedarfsgerecht beraten. Die grundsätzliche Freude am Berufsbild Banker ist die Grundlage, am besten angereichert mit dem Wunsch, auch etwas Neues mitzugestalten. Eine langjährige Erfahrung ist wünschenswert, denn gerade im Private Banking sucht der Kunde einen Begleiter auf Augenhöhe. Besonders stolz macht uns, dass wir einen sehr hohen Anteil an Bankkauffrauen haben. Dies ist grundsätzlich in unserem Berufsbild leider sehr selten.

Wo wollen Sie sich verstärken?

Schott: Wir sind ein bundesweit arbeitendes Unternehmen – daher können wir uns vorstellen, auch Büros an Standorten zu eröffnen, an denen die B-Group aktuell noch nicht vertreten ist. Wir wollen zudem unsere bestehenden Standorte stärken.



Über den Interviewten:
Markus Schott ist Vorstand der unabhängigen Finanzberatungsgesellschaft B-Group mit Sitz in Regensburg. Der studierte Diplom-Betriebswirt ist seit 2001 im Financial Planning tätig. Vorher war Schott als Marketing- und Vertriebsleiter bei einer regionalen Genossenschaftsbank tätig.

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