B-Group-Chef Markus Schott „Wir sind moderne Bankräuber”

Markus Schott ist Vorstand der Finanzberatungsgesellschaft B-Group mit Sitz in Regensburg.

Markus Schott ist Vorstand der Finanzberatungsgesellschaft B-Group mit Sitz in Regensburg. Foto: B-Group

private banking magazin: Vor welchen Herausforderungen steht der klassische Private Banker heute?

Markus Schott: Im Vergleich zu früher muss er heute einen Spagat schaffen. Einen Spagat zwischen Regulierung, Dokumentation und dem, was er eigentlich wirklich machen möchte: der Beratung seines Kunden. Die Zeit, die heute notwendig wäre, um Kunden bedarfsgerecht zu beraten, hat der Private Banker auf Grund der ihm in der Bank auferlegten Prozesse meistens nicht. Oft haben heute administrative Tätigkeiten mehr Gewicht als die Beratung selbst. Der zwischenmenschliche Kontakt kommt immer häufiger zu kurz. 

Sehen Sie in dieser Aufgabenverteilung auch einen der Gründe, weshalb sich viele Berater selbstständig machen?

Schott: Ja, ganz klar. Die Gründe, weshalb heute Berater die Bank verlassen sind mannigfaltig. Wenn wir uns mit Bankkaufleuten unterhalten, sind die häufigsten Gründe, weshalb es Ihnen in den jeweiligen Instituten nicht mehr gefällt, vor allem der wachsende Zahlendruck und die fehlende Zeit beim Kunden. Darüber hinaus fehlt es häufig an der heute immer wichtiger werdenden Wertschätzung der eigenen Person. Wenn keine Zeit für den Kunden da ist, ist häufig auch keine Zeit mehr für die Berater da. Gesellschaftlich hat ja auch das Berufsbild des Bankkaufmannes in den letzten zehn Jahren sehr gelitten. Sehr viel negative Medienberichterstattung hat sicherlich auch dazu beigetragen – wenn auch häufig zu Recht. Das Ansehen des Berufsbildes hat bedauerlicherweise sehr gelitten. Natürlich haben auch Kostensparprogramme für Personalabbau gesorgt. All dies führt häufig zur persönlichen Unzufriedenheit. Wenn diese dauerhaft anhält, sind gesundheitliche Probleme oft eine unvermeidbare Konsequenz daraus und häufig führt dies zum Ausstieg aus dem Beruf des Private Bankers.

Wie positionieren Sie sich in diesem Spannungsfeld?

Schott: Wir sind moderne Bankräuber. Die B-Group hat sich gegründet, um Private Bankern ein optimales Berufsumfeld zu ermöglichen. Wir bieten die Möglichkeit einer 360-Grad-Beratung an. Auch wenn der Bankkaufmann bei Beginn in unserem Haus nicht über alle angebotenen Dienstleistungen Bescheid weiß, so stehen ihr oder ihm ein Team von Spezialisten zur Verfügung, welche Unterstützung liefern, um den Private-Banking-Kunden allumfassend zu beraten. Die Möglichkeiten für den Kunden des Private Bankers sind bei uns in vier Bereiche gegliedert: Invest- und Assetmanagement, Insurance-Risc, Vorsorge und Finanzierung. Somit kann der Kunde ganzheitlich beraten werden. Wir arbeiten in allen Ressorts als Makler und wählen aus der Gesamtheit des Marktes mittels eines speziell entwickelten Researchsystems aus. Wenn wir uns für einen Private Banker entscheiden, steht ihm auch während der ersten vier Monate eine Art Business Angel zur Verfügung, der ihn begleitet – auch wenn vieles bekannt ist in seinem Berufsbild. So gibt es in unserem Unternehmen auf Grund der Vielfalt auch vieles Neues. Eine Begleitung hilft, dieses Neue zu verstehen und auch praxisrelevant umzusetzen.

Das ist ein Tied-Agent-Modell.

Schott: Wir suchen Menschen, die unternehmerisch denken und wieder Freude an ihrem Beruf haben wollen. Natürlich wissen wir aus jahrelanger Erfahrung, dass viele Bankleute großen Respekt davor haben, sich zu verändern. Genau deshalb haben wir unterschiedliche Einstiegsmodelle in unser Unternehmen entwickelt. Neben der personellen Begleitung bieten wir auch finanzielle Sicherheit an. Diese gilt es individuell zu besprechen, denn die jeweilige persönliche Situation ist hier entscheidend.

Sie sprechen von einem 360-Grad-Blick. Was ist aus Kundensicht darunter zu verstehen?

Schott: Ein Kunde wünscht sich gerade in der immer komplexer werdenden Landschaft des Banking und der Versicherer einen Ansprechpartner. Schließlich gehören alle oben aufgeführten vier Bereiche eng zusammen. Es bestehen wichtige Zusammenhänge der einzelnen Felder. Hier gerade liegt die Chance, aber natürlich auch die Herausforderung. Ein einzelner Berater kann heute nicht alles wissen – aber über Know-How-Transfer sowie den ständigen Support unserer Spezialisten-Teams gelingt es, eine sehr fundierte vollumfängliche Beratung anzubieten. Technischer Support kommt hinzu, sodass auch der Kunde immer auf dem Laufenden ist – sei es über sein Smartphone oder über seinen Laptop.