LV-Bestand von BDV Winterthur Axa und Athora: Run-Off-Deal geplatzt

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LV-Bestand von BDV Winterthur
Axa und Athora: Run-Off-Deal geplatzt
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Axa-Hauptverwaltung in Köln: Axa will die LV-Policen der ehemaligen DBV-Winterthur nicht mehr an den Abwickler Athora verkaufen.

Axa-Hauptverwaltung in Köln: Axa will die LV-Policen der ehemaligen DBV-Winterthur nicht mehr an den Abwickler Athora verkaufen. Foto: Axa

Im Juli 2022 gab der französische Versicherer Axa den Verkauf eines Teils seines Altbestandes an Lebens- und Rentenversicherungs-Policen in Deutschland bekannt. Es handelte sich um Produkte der ehemaligen DBV-Winterthur, die seit 2006 zum Axa Konzern gehört.

Das Volumen des Policen-Pakets wurde damals auf 16 Milliarden Euro taxiert. Dem Kaufinteressenten Athora war der Deal damals 660 Millionen Euro wert.

Athora ist ein Run-Off-Spezialist, der seinen Schwerpunkt auf Kauf und Abwicklung von Versicherungs-Altbeständen aus Europa setzt. „Axa verpflichtet sich, Athora bis 2028 bei Kapitalanlage und Abwicklung der Policen zu unterstützen“, versprach 2022 der französische Versicherungskonzern.

Nun ist der Deal geplatzt. Das gaben beide Gesellschaften am gestrigen Donnerstag bekannt. Man habe sich einvernehmlich darauf geeinigt hat, die Transaktion nicht mehr weiterzuverfolgen, schreiben beide Parteien übereinstimmend.

 

Axa will Erträge behalten

Als Grund gibt Athora „wesentliche Veränderungen der Finanzmarktbedingungen“ seit der Vertragsunterzeichnung im Juli 2022 an. Axa will das Portfolio, das "gut kapitalisiert und in seiner Laufzeit abgestimmt" ist, sowie die damit verbundenen Erträge behalten. Der Abbruch des Verkaufs werde voraussichtlich keine Auswirkungen auf die mittelfristigen Finanzziele haben, die sich der Versicherer Ende Februar gesetzt hat, verspricht Axa.

Das Run-Off-Vorhaben zwischen Axa und Athora ist nicht der erste LV-Bestandsverkauf, der in diesem Jahr geplatzt ist. Im Januar gaben der Schweizer Versicherer Zurich und der Abwickler Viridium das Scheitern der Übernahmepläne von 700.000 Leben-Policen bekannt. Damals stellte sich allerdings die Finanzaufsicht Bafin quer. Als Grund nannte die Bafin Vorbehalte gegen Viridiums Gesellschafter und Mehrheitseigentümers Cinven. Die Behörde kreidete dem Finanzinvestor seine „wenig konstruktive Rolle“ bei der Rettungsaktion für den italienischen Versicherer Eurovita an.

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