Wachsender Druck
Bei Aktiengesellschaften sind positive Auswirkungen auf die Gesellschaft, die über das Übliche hinausgehen, schwer nachzuweisen. Wir sind aber überzeugt, dass es möglich ist. Beispielsweise kann man davon ausgehen, dass Unternehmen, die mit ihren Produkten und Leistungen Gutes bewirken (etwa durch die Produktion kostengünstiger Arzneimittel oder den Zugang zu erschwinglicher Bildung), einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Entscheidend ist allerdings, dass der Investmentmanager die Intentionen dieser Anlagen sehr sorgfältig prüft und belegen kann, welche positiven Beiträge sie zu Gesellschaft und Umwelt leisten.
Der wachsende Druck zur Einhaltung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN, die Bestandteil der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung sind, wird enorme Auswirkungen auf die Zukunft von Impact Investing in Aktien haben. Die Nachhaltigkeitsziele sehen vor, die Interessen der Investoren mit der Lösung wichtiger sozialer und ökologischer Herausforderungen (wie Armutsbekämpfung, Zugang zu Arzneimitteln und Klimawandel) in Einklang bringen.
ESG-Kriterien bei Anleihen
Bei Anleihen achten Credit-Analysten und Fondsmanager sehr genau auf Marktschwankungen, weil sie Kapitalerhalt anstreben und alle potenziellen Risiken erkennen wollen. Hier können ESG-Informationen helfen und wichtige Hinweise auf Faktoren geben, die sich auf die Kreditqualität eines Emittenten auswirken können.
Mit Grünen Anleihen kann man in transparente Projekte investieren, die der Umwelt nutzen. Sie sind eine Finanzierungsquelle für Projekte aus den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und andere klimarelevante Projekte.
Die Entwicklung des verantwortlichen Investierens in Anleihen zeigt sich besonders beeindruckend im schnellen Wachstum des Markts für Grüne Anleihen. Sein Volumen dürfte in diesem Jahr auf 350 Mrd. US-Dollar steigen.* Das Besondere an Grünen Anleihen ist, dass die Verwendung aller Erlöse vorab offen gelegt werden muss. Deshalb lassen sich hier sowohl die positiven Auswirkungen auf die Umwelt als auch die finanziellen Erträge sehr viel genauer messen. Interessant ist dies für Investoren, die mit einer Anlage in Anleihen etwas bewirken wollen. Die Umsetzung und weltweite Einhaltung der Green Bond Principles wird dafür sorgen, dass man sich sicherer sein kann, dass kein „Greenwashing“ betrieben wird.
„Impact“ durch alternative Investments
Alternative Strategien wie Private Equity und Private Debt können transparenter sein. Deshalb kann man besser steuern, was genau ein Investment bewirken soll. Das Investorenkapital wird in Anlagevehikel investiert, die exakt zum gewünschten Wirkungsbereich passen.
Eine Reihe von Initiativen und Zertifizierungen hat dafür gesorgt, dass das Interesse von Investoren und Entwicklern an umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Gebäuden steigt. Wahrscheinlich werden Anleger im Laufe der Zeit zunehmend Immobilien mit einer zertifizierten guten Nachhaltigkeitsperformance bevorzugen. Irgendwann wird Nachhaltigkeit der Standard sein.
Assetmanager können einschätzen, ob die Immobilien, in die sie investieren, zertifiziert werden, ESG-Ratings beantragen und Maßnahmen zur Verbesserung der Performance treffen. Außerdem können sie mit dem ESG-Tool den Energie- und Wasserverbrauch sowie die produzierten Abfälle verfolgen und den CO2-Fußabdruck berechnen. Man kann also durchaus sagen, dass ESG-Analysen von Immobilienportfolios langfristig erhebliche wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen. Zum Beispiel hat sich AXA IM verpflichtet, dass bis 2030 75 Prozent seiner Immobilienanlagen ein Umweltzertifikat haben.
Für alle Assetklassen gibt es vielversprechende RI-Möglichkeiten. Jeder Ansatz bietet Anlagechancen, sodass Fondsmanager wählen können, wie sie das Thema ESG angehen wollen. Heute können Investoren in allen Assetklassen ESG-Risiken verstehen und ESG-Chancen nutzen. Eine neue Ära ist angebrochen: Investoren können die gewünschten Erträge erzielen und zugleich die Welt verbessern.
*Analysen der Bank of America, von Dezember 2015 - 2018 (geschätzt).