Themen-Experte
CANDRIAM

ANZEIGE

 

Themen-Experte
CANDRIAM

ANZEIGE
ANZEIGE

Automobilbau Strenge CO2-Grenzwerte geben E-Mobilität einen Schub

Elisa Vergine, leitende ESG-Analystin bei Candriam

Die Europäische Union (EU) macht sich für die Produktion klimafreundlicher Autos stark: Die EU-Kommission hat im Dezember 2018, drei Jahre nach der Ratifizierung des Pariser Klimaschutzabkommens, entsprechende Maßnahmen verabschiedet: Bis 2030 soll der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß von Neuwagen gegenüber 2021 um 37,5 Prozent sinken.

Derzeit entfallen etwa 12 Prozent des CO2-Fußabdrucks in Europa auf Dieselfahrzeuge und Benziner. Allerdings hängt der Anteil pro Land davon ab, welche CO2-Emissionen in dem jeweiligen EU-Staat zusätzlich anfallen.

EU-Länder mit einer weniger CO2-intensiven Elektrizitätsversorgung stoßen einen Großteil ihrer CO2-Emissionen im Transportsektor aus. In Frankreich etwa, wo Strom überwiegend aus Kernenergie gewonnen wird, sind es derzeit 35 Prozent.

Nach den neuen EU-Richtlinien dürfen die durchschnittlichen Abgase von Neufahrzeugen ab 2020 nur noch 95 Gramm CO2 je Kilometer betragen. Das sind 40 Prozent weniger als noch im Jahr 2007. Überschreiten die Autobauer den neuen Wert, droht pro verkauftem Neuwagen ein Bußgeld von 95 Euro – je Gramm CO2 oberhalb des Grenzwerts.

Prognostizierte Zahl der E-Autos zur Einhaltung der EU-Grenzwerte
(in Millionen)

                                                                                      Quelle: McKinsey, Statista 2019

Neue Technologien dürften deutlich an Bedeutung gewinnen

Die EU-Kommission hat sogenannte Supercredits eingeführt, um die Entwicklung von Fahrzeugen mit besonders niedrigem CO2-Ausstoß zu fördern. Supercredits sind Bonuspunkte für Neuwagen mit Emissionen unter 50 Gramm CO2 je Kilometer. Ein Pkw mit derart niedrigem Schadstoffausstoß wird doppelt gewichtet. Entsprechend haben Neuwagen mit einem geringen CO2-Ausstoß einen größeren Anteil an der Berechnung durchschnittlicher Flotten-Emissionen.

Diese Vorschriften könnten einige Automobilhersteller teuer zu stehen kommen: Der Übergang von 130 auf 95 Gramm CO2 je Kilometer dürfte pro verkauftem Fahrzeug mit bis zu 600 Euro Entwicklungskosten zu Buche schlagen. Offenbar ist es kostengünstiger zu investieren als Strafen zu zahlen; zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung McKinsey. Entsprechend dürften Technologien, die den CO2-Ausstoß senken helfen, deutlich an Bedeutung gewinnen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen