Wenn Politik und Wirtschaft Hand in Hand gehen, lassen sich Anleger nicht zweimal bitten. So geschehen in Europa, wo nicht nur die Konjunktur durchstartet, sondern noch dazu ein Hoffnungsträger wie Frankreichs neuer Staatschef Emmanuel Macron an die Macht gekommen ist. Laut ETF-Anbieter Lyxor konnten allein Indexfonds mit europäischen Aktienstrategien seit Jahresbeginn 12,7 Milliarden Euro einsammeln. Portfolios, die US-Indizes abbilden, haben Investoren indes lediglich 4,8 Milliarden Euro anvertraut.
Zu den beliebten Angeboten zählen auch Smart-Beta-ETFs, die nicht auf den Gesamtmarkt setzen, sondern auf Teilstrategien, die etwa Gesellschaften mit geringem Börsenwert bevorzugen (Small Caps). Mit einem solchen Vorgehen kann in bestimmten Börsenphasen – auch über mehrere Jahre – eine höhere Rendite als auf dem Gesamtmarkt herausspringen. Allerdings können die Ergebnisse eben- so schlechter ausfallen, entsprechend wichtig ist das Timing dieser Faktor-Anlagen.
Der Vergleich unterschiedlicher ETF- Strategien in den zurückliegenden zwölf Monaten zeigt, dass während dieses Bullenmarkts die Renditen der Fonds, die in den Gesamtmarkt, kleine Unternehmen oder günstig bewertete Gesellschaften investieren, ähnlich ausfallen.
Bis zu einem Viertel Wertzuwachs war möglich. Mit Abstand folgen ETFs, die Indizes schwankungsarmer Aktien (Minimum-Volatility), 16,7 Prozent, oder auszahlungsfreudiger Unternehmen (High Dividend) nachbauen, 17,9 Prozent. Für den rund 30-prozentigen Renditeverzicht werden Anleger zurzeit nicht in gleichem Maß mit mehr Sicherheit belohnt. Das Auf und Ab des Minimum-Volatility-ETFs fällt rund 15 Prozent niedriger aus.