ANZEIGE

Ausblick für Emerging Market Debt Warum sich Schwellenländeranleihen in Hartwährung 2016 lohnen

Seite 2 / 2



Die Neuemissionstätigkeit lässt sich nur schwerlich voraussagen. 2015 lag sie bei rund 80 bis 90 Milliarden US-Dollar. Interessant würde es sicherlich werden, falls einige der großen, mehr oder weniger geschlossenen Volkswirtschaften, wie Russland, Brasilien, Venezuela oder Argentinien an den Markt gehen. Argentinien beispielsweise könnte ohne weiteres 10 Milliarden US-Dollar aufnehmen. In jedem Fall wird die Neuemissionstätigkeit 2016 weitgehend von diesen vier Ländern abhängen.

Politische Einflüsse kaum zu kalkulieren

Was der Investor an den Emerging Markets niemals aus den Augen verlieren darf, ist das politische Risiko. In Venezuela etwa wird der Kongress jetzt von der Opposition beherrscht, die damit sogar die Verfassung ändern könnte. Aber fürs Erste werden die beiden Parteien nicht kooperieren wollen. Sollte die Opposition jedoch an die Macht kommen, bleibt abzuwarten, wie sie mit der bestehenden Auslandsverschuldung umgeht. Falls der Staat realisiert, dass er Dollar-Investitionen braucht, könnte es durchaus zu einem Deal mit seinen Anleihegläubigern kommen. Selbst bei einem Zahlungsausfall und anschließender rascher Restrukturierung besteht durchaus ein erhebliches Aufwärtspotenzial.

Auch Länder wie die Türkei und Südafrika sind von Unwägbarkeiten gekennzeichnet. Dass die Präsidenten Erdogan und Zuma sich in die Wirtschaftspolitik einmischen könnten, gibt weiterhin Anlass zur Sorge. In der Türkei besteht daneben natürlich das mit dem IS und dem Krieg in Syrien und Irak verbundene geopolitische Risiko. In Ägypten besteht nach dem Abschuss einer russischen Passagiermaschine durch den IS die Gefahr weiterer Terroranschläge. Für eine Volkswirtschaft, die zu einem Großteil vom Tourismus abhängt, wäre das fatal.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen