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Ausblick auf Aktien in Europa Reflation stärkt Substanz- und Energie-Titel

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Eine andere wichtige Triebkraft sehen die Schroders-Spezialisten in der wirtschaftlichen Dynamik. „Die Aussichten für Europa erscheinen uns weiterhin relativ günstig. Der Markt unterschätzt das Erholungspotenzial der europäischen Konsumenten, genauso den bestehenden Nachholbedarf. Schließlich hatte Europa vor 2015 sechs Jahre Kreditklemme hinter sich gebracht.

Allerdings kann nicht einfach außen vor bleiben, dass sich die Schwäche in den USA und in China auch auf Europa ausgewirkt hat.“ Dennoch weisen Sym und Rutland auf aktuelle Daten hin, die hoffen lassen: „Der Economic Surprise Indicator in den USA schlug in diesem Jahr erstmals wieder ins Positive um; auch die Daten in China ziehen auf breiterer Ebene wieder an. Wir bleiben aber vorsichtig.“

Zweite Chance für Rohstoff-Produzenten

„Öl- und Gasproduzenten sind einer der Marktbereiche, auf die wir uns konzentrieren; hier könnten sich die Mittelflüsse fundamental wandeln, ohne dass der Ölpreis steigt. Denn eins ist ganz sicher: Wie sich die Öl-Preise entwickeln, lässt sich nicht vorhersagen“, erläutert Rutland. „Abgesehen von den Wirtschaftskrisen erlebte Öl, wie andere Rohstoffe auch, in den letzten 15 Jahren einen enormen Aufschwung, denn der Preis hatte sich mehr als vervierfacht.

Trotzdem blieb die Cash-Generierung des Sektors flach. Doch wohin floss dieser ganze Wert? Er ging an die – übrigens aus unserer Sicht immer noch unattraktiven – Öl-Serviceunternehmen; sie eroberten durch die Engpässe in der Versorgungskette die Preismacht. Betriebs- und Kapitalausgaben pro Barrel Öl stiegen deutlich.“

Gewinnpotenzial erkennen

Im Hinblick auf den niedrigen Ölpreis bleibt Sym gelassen: „Was die Preiskurve anbelangt, so hat es die lange Tiefzinspolitik schon einmal gegeben. Zwischen 1987 und 1997 entwickelte sich der Ölpreis nominal gesehen relativ flach. Real gesehen ging er um drei Prozent jährlich zurück. In dieser Zeit stiegen die Gewinnmargen bei Exploration und Produktion um sechs Prozent pro Jahr, da unter anderem die Kosten sanken.

Schaut man sich die heutigen Markterwartungen an, so schlägt sich das Ausmaß einer möglichen Kostensenkung (20, 30 oder gar 50 Prozent) nicht ansatzweise in den aktuellen Aktienkursen nieder. Darüber hinaus wurden die Dividenden in der Zeit von 1987 bis 1997 durch den freien Cashflow mit einem Wachstum von neun Prozent jährlich mehr als gedeckt. Und das, obwohl die Kapitalaufwendungen um sechs Prozent im Jahr stiegen.

Kurzum: Wir haben eine Nische im Markt ermittelt, die – entgegen der Marktmeinung – unserer Ansicht nach unterbewertet ist. Daher bieten Ölproduzenten in den kommenden drei Jahren ein Gewinnpotenzial von 50-100 Prozent.“

(1) Substanztitel sind Aktien, die am Markt unterbewertet sind und Potenzial für eine Wertsteigerung bieten. Wachs¬tumswerte hingegen haben aktuell und den Prognosen nach hohe Wachstumsraten.

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