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Ausblick auf Aktien in Europa Reflation stärkt Substanz- und Energie-Titel

James Sym, Fondsmanager europäische Aktien bei Schroders

James Sym, Fondsmanager europäische Aktien bei Schroders Foto: Schroders

Die Aussichten für europäische Aktien seien im Vergleich zu den vergangenen Jahren, wesentlich differenzierter zu sehen, glaubt James Rutland, Research-Analyst bei Schroders für europäische Aktien. Das gelte umso mehr mit Blick auf mögliche Impulse der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Domino-Effekt, den diese auf Anleiherenditen und damit schlussendlich auf die Aktienkurse haben.

„Ungeachtet der kurzfristigen Folgen hat die quantitative Lockerung implizit das Ziel, die Inflation im System zu verankern. Diese Tatsache wirkt sich grundlegend auf den Portfolioaufbau aus“, so Rutland.

Wachsende Gefahr von Markt-Fallen

„In den vergangenen Jahren mussten wir immer entscheiden: Erholung ja oder nein? Dazu haben wir im Wesentlichen die aktuellen Aktienbewertungen dem gegenübergestellt, was wir für ein normales Maß an Profitabilität halten“, erklärt Sym. „Deshalb hatten wir solche Titel bevorzugt, bei denen das Risiko-Gewinn-Verhältnis im Fall einer Konjunkturerholung am besten schien. Mit diesem Ansatz sind wir relativ gut gefahren – doch er hat uns zugleich in die Substanz-Ecke des Marktes geführt.“ (1).

Mit Blick auf 2016 halten es die Experten von Schroders für erforderlich, den Begriff Substanz weiter zu fassen – um so Substanzfallen zu vermeiden. Und das trotz der Tatsache, dass die Gewinne der „Erholung“ nicht ansatzweise historisches Niveau erreicht haben. Jedoch ändere dies nichts an der Kernpositionierung; eine größere Wende im Konjunkturzyklus sei derzeit nicht in Sicht.

„Nach wie vor setzen wir auf ein begrenztes Engagement bei Wachstumswerten, deren Bewertungen mittlerweile an eine Blase zu grenzen scheinen – und die Gefahr wachsender Blasen steigt für uns an. Wir sind allerdings weiterhin offen eingestellt und würden auch in dieser Ecke des Marktes Chancen ergreifen, wenn uns die Bewertungen attraktiv erscheinen“, so Sym weiter.

Gute Wertentwicklungen im Finanzbereich

„Wir sind überzeugt, dass die Inflation zurückkehren wird – und dies beeinflusst unsere Positionierung grundlegend: Schließlich bekennt sich auch die EZB zu diesem Ziel“, erklärt Experte Rutland. „Unserer Ansicht nach befinden wir uns aktuell innerhalb eines Paradigmenwechsels von „lower for longer“ hin zur Reflation.

Die größten Profiteure der langen Niedrigzinspolitik waren Wachstumswerte. Sie überrundeten Substanztitel in den vergangenen ein, drei und fünf Jahren jeweils um 15, 19  und 31 Prozent. Von der Reflation dürften allerdings die Substanztitel am meisten profitieren – allen voran der Finanzbereich.“