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Ausblick 2019 von AXA IM Abkühlung ja, Rezession nein

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Schwellenmärkte: Divergierende regionale und intraregionale Trends

Derweil leiden die Schwellenmärkte unter der Straffung der weltweiten Finanzierungsbedingungen (Aufwertung des Dollars und steigende Renditen von US-Schatzanleihen), die durch Kapitalabflüsse großen Umfangs verschärft werden. Trotzdem hat sich das wirtschaftliche Wachstum als relativ robust erwiesen. Und während die US-Handelskriegsrhetorik, Währungsschocks und weitere Restriktionen der Expansion in den Schwellenmärkten Grenzen setzen dürften, erwarten wir, dass die Binnennachfrage relativ robust bleibt. Dadurch wird sich der von schwächeren Handelsvolumen ausgehende Druck etwas abschwächen. Insbesondere sollte der Nachfragestau in großen Schwellenmärkten wie Brasilien und Indien zu einem stabilen BIP-Wachstum in den Schwellenmärkten von 4,6 Prozent (wie auch 2018) führen. Diese allgemeine Widerstandsfähigkeit kann jedoch divergierende regionale und intraregionale Trends nicht verbergen. Argentinien und die Türkei befinden sich in der Rezession, während sich das Wachstum in Brasilien deutlich beschleunigt.

Asset Allocation: Wir schalten einen Gang zurück

Für Anleger war 2018 ein frustrierendes Jahr. Trotz ordentlicher wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und starken Ertragswachstums in den meisten Teilen der Welt verlief die Entwicklung an den globalen Märkten schlecht. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes hatten alle wichtigen liquiden Anlageklassen negative Gesamtrenditen für das laufende Jahr erzielt. Eine Erklärung für diese Entwicklung, die wir in unserer Prognose für 2018 angeboten hatten, war, dass die quantitative Lockerung inzwischen zurückgeht, was Vermögenspreise unter Abwärtsdruck setzt und Korrelationen nach oben schickt. Zudem sind seit der zweiten Jahreshälfte 2018 die Anlagenbestände der Notenbanken weltweit zurückgegangen, und dies hat eine Rückführung eingeleitet, die mehrere Jahre dauern könnte.

Falls sich diese Sicht als korrekt erweist, könnte sich 2019 als genauso schwierig erweisen wie 2018. Aus diesem Grund schalten wir in unserer Asset Allokation beim Risiko einen Gang zurück. Wir betrachten Risikoanlagen jetzt weniger positiv und streben eine Aktienreduzierung auf eine neutrale Position im Jahresverlauf 2019 an. Wir behalten derzeit außerdem eine Untergewichtung bei Kreditanlagen aufrecht und halten Bareinlagen und Staatsanleihen auf neutral.

Infolge der vorsichtigen Politik der EZB, der weiterhin enttäuschenden Inflationsentwicklung (stabile Breakeven-Inflation) und der erhöhten politischen Risiken in Italien dürften Bundesanleihen weiterhin in einem Korridor von 0,2 Prozent bis 0,7 Prozent verharren. Die Lage in Italien hat sich verschlechtert, und wir erwarten, dass die Renditen italienischer 10-jähriger Staatsanleihen langsam steigen und sich oberhalb der Marke von 4 Prozent einpendeln dürften. In den USA halten wir ein Engagement in Staatsanleihen über 3,25 Prozent für lohnend, insbesondere zur Diversifizierung für den Fall einer ausgeprägteren gesamtwirtschaftlichen Verlangsamung. Die Credit Spreads dürften 2019 aufgrund einer Vielzahl makroökonomischer Herausforderungen und eines ungünstigeren technischen Hintergrundes weiter unter Druck stehen. Insbesondere sind wir besorgt über den Rekordanteil von Anleihen mit BBB-Rating innerhalb des Investment-Grade-Sektors, der das Schreckgespenst einer Herabstufung in den High-Yield-Bereich aufwirft.

Was Aktien angeht, so geraten in unserem Basisszenario nachlassender Wirtschaftsaktivität das Umsatzwachstum und die Gewinnmargen unter wachsenden Druck. Wir erwarten eine Zunahme der Aktienrendite von knapp 7 Prozent für globale Aktien. Jedoch bieten der geringere Liquiditätsüberschuss, steigende kurzfristige Zinsen in den USA und möglicherweise höhere Risikoaufschläge für Aktien begrenzten Spielraum für eine weitere Expansion – als Gründe hierfür sind insbesondere eine erhöhte Volatilität und eine schwächere Stimmung unter den Anlegern zu sehen.

Den vollständigen Outlook 2019 von AXA Investment Managers in englischer Sprache finden Sie hier.

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