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Ausblick 2016 Asiatische Hartwährungsanleihen können 4 Prozent Gesamtrendite liefern

Joep Huntjens, Head of Asian Fixed Income, Leitender Portfolio Manager der Geschäftsbereiche Asiatische Schuldtitel in Hartwährung und Emerging Markets Unternehmensanleihen bei NN Investment Partners, Singapur

Joep Huntjens, Head of Asian Fixed Income, Leitender Portfolio Manager der Geschäftsbereiche Asiatische Schuldtitel in Hartwährung und Emerging Markets Unternehmensanleihen bei NN Investment Partners, Singapur

Die im JPMorgan Asia Credit Index (JACI) vertretenen asiatischen Hartwährungsanleihen schlossen 2015 mit einer Gesamtrendite von 2,8 Prozent ab. Damit kam Asien dennoch besser weg als andere Emerging Markets sowie vergleichbare US-Werte. Auf Länderebene war China dank positiver technischer Daten und hervorragenden Renditen im High-Yield-Immobiliensektor (HY) einer der stärksten Performer im JACI.

Asiens Outperformance dank Rohstoffimport und politische Stabilität

Ein wichtiger Grund für Asiens Outperformance bestand einerseits darin, dass es im Vergleich zu anderen aufstrebenden Volkswirtschaften als sicherer Hafen galt. Asien konnte als Netto-Importeur von Rohstoffen von den niedrigeren Rohstoffpreisen profitieren. Im Ergebnis stärkte dies seine Haushaltspositionen und schuf Raum für Infrastrukturinvestitionen.

Nicht zuletzt genießt Asien ein hohes Maß an politischer Stabilität. Sowohl in Indien als auch Indonesien wurden reformorientierte Regierungen gewählt, die Militärregierung in Thailand scheint sich auf Dauer etabliert zu haben und der chinesische Premierminister Li Keqiang hat aufsehenerregende Antikorruptionsfälle dazu genutzt, seine Macht zu konsolidieren.

China bleibt Schlüsselfaktor für asiatische Schuldtitel

Im vergangenen Jahr hat China der Weltwirtschaft in bisher nicht gekanntem Maße seinen Stempel aufgedrückt. So behinderte der Abschwung der chinesischen Volkswirtschaft die globale Wachstumsentwicklung und belastete die Energie- und Rohstoffproduzenten.

In diesem Jahr wird Chinas Bedeutung für Asien und den Rest der Welt weiter wachsen, da der Anteil des Landes an der Wirtschaftsleistung zunimmt. Trotz der konjunkturellen Abkühlung – 2015 ist die Zuwachsrate auf 6,5 Prozent gefallen - ist China immer noch eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt (siehe Grafik). Sollte das chinesische Wachstum in diesem Jahr unter die Marke von 6,5 Prozent rutschen, wird die Regierung  Maßnahmen ergreifen, um die Wirtschaft zu stützen. Derzeit hat China für die Entwicklung in Asien eine größere Bedeutung als die USA oder andere große Volkswirtschaften. Zudem exportiert die Volksrepublik mehr in die asiatische Region als nach Europa oder die USA.

Peking zwischen Wachstumsantrieb und Schuldenkontrolle

Wir erwarten in diesem Jahr weitere Konjunktur fördernde Maßnahmen von China. Die politische Führung des Landes hat bereits signalisiert, dass sie das Haushaltsdefizit ausweiten und den Wohnungsmarkt stützen will. Angesichts der Bedeutung, die China für Asien hat, sind das gute Nachrichten für die gesamte regionale Wirtschaft sowie den Unternehmenssektor.

Dennoch bleiben wir vorsichtig, was Chinas Verschuldung insgesamt betrifft, da die politischen Instanzen auch das Haushaltsdefizit ausweiten wollen. Sollte die Verschuldung unkontrolliert wachsen, kann sie auf längere Sicht ein Problem darstellen. Zurzeit wächst die Gesamtverschuldung schneller als das BIP. Auf längere Sicht ist das natürlich nicht haltbar. Erfreulich ist jedoch, dass sich das Tempo des Anstiegs inzwischen verlangsamt hat.

Peking hat aber auch Chancen, den Wachstumsmotor anzuwerfen, ohne dabei die Verschuldung zu stark zu erhöhen. So können beispielsweise die Ressourcen im Dienstleistungssektor konzentriert werden, der weniger kapitalintensiv ist. In jedem Fall wirken sich solche Änderungen graduell aus und ein Wandel über Nacht wäre nicht zu erwarten.