Aufspaltung und Integration Das Ende der Marke Sal. Oppenheim

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Zeit der Ungewissheit

Das Bankhaus Sal. Oppenheim hatte seit der Übernahme durch die Deutsche Bank 2009 in den Schwebe gehangen. Ein klares Bekenntnis hatte bislang gefehlt. Zentrale Frage war, ob der Mutterkonzern im Geschäft mit vermögenden Privatkunden und institutionellen Anlegern eine Zwei-Marken-Strategie verfolgen würde oder nicht.

Dieser Schwebezustand hat sich offenbar auf Teile der Sal.-Oppenheim-Mannschaft ausgewirkt. Einige Mitarbeiter hatten die Auflösung vielleicht auch kommen sehen. Die Personalfluktuation war jedenfalls nicht gering. Schon Anfang 2016 hatte Vorstand Nicolas von Loeper, verantwortlich für das Ressort Privatkunden und damit das Private Banking, seinen Abschied angekündigt. Im Sommer vergangenen Jahres hatte sich zudem Rentenchef Arnd Sieben verabschiedet. Mit Vorstandschef Wolfgang Leoni war im April dieses Jahres dann der ranghöchste Manager des Hauses ausgeschieden.

Zwei Monate zuvor hatte Alexander Pick, bisher als Mitglied der erweiterten Geschäftsführung von Sal. Oppenheim für strategische und institutionelle Kunden zuständig, dem Institut den Rücken gekehrt. Im Sommer dieses Jahres war der Weggang des Leiters Einlagen, Andreas Ost, bekannt geworden. 

Auch auf weiteren Ebenen häuften sich die Abgänge. So kehrte bereits im Oktober vergangenen Jahres die Frankfurter Niederlassungsleistung, bestehend aus Standortleiter Dirk Linnemann und Stellvertreterin Heike Kunze-Bot, dem Institut den Rücken. Im zweiten Quartal 2017 hatten sich dann Stefanie Dohle und Christian Enters in Richtung Oddo BHF verabschiedet.

„Dieser Schritt ist uns sehr schwer gefallen. Letztendlich ließ die Ertragssituation uns aber keine andere Wahl“, sagte Christian Sewing, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank. Dies hatte sich bereits im jüngsten Jahresbericht von Sal. Oppenheim angedeutet. Dort heißt es, die Entwicklung der Erträge im Kerngeschäft sei im Vergleich zum Vorjahr stabil, aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Es sei geplant, möglichst vielen Mitarbeitern im Wealth Management eine berufliche Perspektive im Deutsche-Bank-Konzern zu geben. Die Mitarbeiter des Asset Managements von Sal. Oppenheim werden auf den Standort der Deutsche Asset Management in Köln übertragen.

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