Feri-Verantwortliche im Gespräch „Auch die Nextgens schätzen den persönlichen Kontakt“

Patrick Zenz-Spitzweg (li.) und Frank W. Straatmann von der Feri Trust

Patrick Zenz-Spitzweg (li.) und Frank W. Straatmann von der Feri Trust: Das Investmenthaus will sein Dienstleistungsangebot ausbauen und gezielt auch Nextgens ansprechen Foto: Lutz Sternstein

private banking magazin: Die nächste Generation steht bei vielen Unternehmerfamilien in den Startlöchern. Wie gewinnt man als Finanzdienstleister die Nextgens?

Patrick Zenz-Spitzweg: Durch zeitgemäßen Service und eine Positionierung auf Augenhöhe. Und durch klare Zielgruppenanalyse: Die Nextgens bestehen ja zum einen aus den Erben bisheriger Unternehmerfamilien und zum anderen aus einer relativ jungen Gruppe der erfolgreichen Start-up-Gründer, etwa in Berlin.

Sind diese nicht eher an die Renditen von Venture Capital und Private Equity und weniger die von einer liquiden Vermögensverwaltung gewöhnt?

Zenz-Spitzweg: Den meisten ist schon bewusst, dass neben vielen anderen Faktoren auch ein bisschen Glück zum Erfolg einer Unternehmung beiträgt. Ein Teil des Vermögens wird in der Regel für die Familie verwaltet, unter Berücksichtigung von Themen wie Nachfolge, Kinder, Absicherung. Andere Teile des Vermögens werden eher risikofreudig, beispielsweise in Venture Capital und Direktbeteiligungen, investiert. Und auch diese Generation legt klassisch in Immobilien an.

Frank W. Straatmann:  Was alle eint ist, dass sie eine sehr gute Auffassungsgabe haben, schnell verstehen, was Finanzdienstleister können, und was nicht. Sie sind zugleich kostenbewusst und können die Renditeerwartungen an den Kapitalmärkten richtig einschätzen – beispielsweise, dass im liquiden Bereich aktuell Renditen bei konservativen Mandaten bei 3 Prozent und bei dynamischen Mandaten bei eher 8 Prozent realistisch sind.

Thema Niedrigzins.

Straatmann: Genau. Schauen wir zehn Jahre zurück: Damals lag die durchschnittliche Jahresrendite bei US-Aktien bei 9,4 Prozent, bei europäischen Aktien bei 5,5 Prozent. Heutzutage gehen wir für US-Aktien mittlerweile von 5 bis 6 Prozent Rendite aus. Viel dramatischer ist der Renditeverfall natürlich auf der Rentenseite. Wir müssen akzeptieren, dass wir historische Zinstiefstände haben und diese vermutlich noch anhalten werden. Das ist das sogenannte „New Normal“. Die Welt hat sich geändert und das erläutern wir unseren Mandanten.


Welche Anlagethemen muss man in Zukunft können?

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Zenz-Spitzweg: Aktien, Renten, Gold und Liquidität – daraus bauen wir das Basis-Portfolio für unsere Mandanten. Danach beginnt die Suche nach Zusatzrendite. Das können bei uns beispielsweise Private Equity oder Hedgefonds sein. Jüngst haben wir zudem einen Fonds gemeinsam mit dem Berliner Venture-Capital-Investor Target Global aufgelegt. Somit haben wir uns auch stärker dem Thema Direktinvestments genähert. Bislang lag unser Fokus auf der Manager- oder Instrumenten-Selektion.

Straatmann: Darüber hinaus widmen wir uns verstärkt Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel, Elektromobilität, Wasserstoff, Künstliche Intelligenz oder Robotics. Aber auch ein Thema wie die Bifurkation beschäftigt uns.

Die erneute Aufspaltung der Welt in zwei Lager.

Straatmann: Genau. Anders als im 20. Jahrhundert geht es in der Gegenwart um die Kontrahenten USA und China. Das Reich der Mitte hat große Chancen, in einigen Technologiebereichen die USA zu überholen. Und dafür haben wir eine Investmentstrategie entwickelt, die fokussiert auf chinesische Tech-Werte der zweiten und dritten Reihe setzt. In zwei Jahren wird es dazu vielleicht einen ETF geben, aber wir wollen das Thema schon heute für unsere Mandanten investierbar machen.


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