Die Beratungsgesellschaft KPMG hat in einer Umfrage 20 führende Finanzinstitute in Europa zu ihren Aussichten rund um digitale Vermögenswerte befragt. Über die Hälfte von ihnen hat bereits festgestellt, dass Kunden digitale Vermögenswerte mehr nachfagen – und nur 16 Prozent von ihnen hat noch kein entsprechendes Projekt geplant, um auf die Nachfrage zu reagieren.
Professionelle Investoren entdecken Digital Assets
Die digitalen Vermögenswerte scheinen also in der Finanzbanche angekommen zu sein. Maren Schmitz und Bernd Oppold, beide Partner bei KPMG, schreiben in einem Marktkommentar: „Von Privatkunden bis hin zu Family Offices: Die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten boomt.“ Nun sei es an den Banken und Asset Managern, angemessen auf diese Nachfrage zu reagieren.
Noch gibt es allerdings Hürden. Laut der Studienergebnisse sehen die Finanzdienstleister bisher vor allem die regulatorischen Unsicherheiten als Hindernis für Investments durch Kunden in Security Tokens. Rund 60 Prozent schieben die Schuld auf fehlende Vorgaben, weitere Probleme für an Digital Assets interessierte Investoren sehen Banken und Asset Manager demnach im Mangel an Produkten, fehlenden Kenntnissen und niedriger Liquidität. Das größte Potenzial sehen Banken in der Tokenisierung von Immobilien, danach folgen klassische Finanzinstrumente wie Aktien oder Anleihen sowie Kredit- oder Versicherungsverträgen.
Immerhin in der Regulatorik beobachten die Studienautoren einen Wandel. „Jüngste Entwicklungen in diesem Bereich, vor allem der EU-Vorschlag zur Regulierung von Markets in Crypto Assets MiCA, das Gesetz über elektronische Wertpapiere eWpG in Deutschland und das Projekt der Europäischen Zentralbank zum digitalen Euro bauen Eintrittsschwellen ab und schaffen sukzessive einen neuen rechtlichen Rahmen.“ Über 60 Prozent der Finanzinstitute gehen davon aus, dass entsprechende Regeln in den kommenden drei bis fünf Jahren verbindlich umgesetzt werden und die Situation verbessern.