Arten des Risikomanagements, Teil 3 Die Grenzen der Risikostreuung

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Bandbreite der Börsen-Gurus und Indexfonds

Der erste Graph zeigt die mittlere jährliche Rendite der Portfolios (blau) in Abhängigkeit der Titelanzahl. Die extremen Ausreißer in Form der maximalen (grün) und minimalen (rot) Renditen zeugen von der Unsicherheit, die mit der Investition in wenige Titel einhergeht.

Wer auf zwei oder drei Aktien setzt, kann 20 Prozent pro Jahr erwirtschaften, aber im Schnitt auch 15 Prozent im Jahr verlieren. Insofern ist es verständlich, dass überzeugte Börsen-Gurus ihre Meinungen über deutliche Portfoliogewichte umsetzen.

Freunde der stetigen Erträge und bescheidener Einschätzungen konnten währenddessen ab etwa 100 Titeln nicht mehr viel verkehrt machen, selbst wenn ein Zufallsgenerator die Aktien auswählt. Man sollte jedoch bedenken, dass man sich am rechten Ende der Skala immer mehr einem eventuell kostengünstigeren Indexfonds annähert.

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Im zweiten Graph wird das Risiko in Form der Volatilität dargestellt. Die zuvor beschriebene sinkende Unsicherheit der Renditeerwartung spiegelt sich im starken Abfall der Portfolio-Volatilität mit steigender Titelanzahl wieder. Während die mittlere Rendite durch die Streuung unverändert blieb, sinkt die Volatilität des Portfolios durch eine Erhöhung von 2 hin zu 200 Titeln von gut 30 Prozent auf etwa 22 Prozent.

Dieser Diversifikationseffekt ist in erster Linie der Korrelation der Titel untereinander zuzuschreiben. Darüber hinaus konvergieren die Ausreißer ab etwa 30 Titeln hin zu diesem Mittelwert, was wiederum weniger Risiko bei der Auswahl bedeutet.

Bis zu dieser Stelle liefert unser Experiment ein nachvollziehbares Ergebnis: Mit zunehmender Titelanzahl sinkt die Chance auf überproportionale Erträge, das Risiko und die Unsicherheit bei der Titelauswahl wird jedoch stark reduziert. Hinzu kommt, dass die deutlichsten Effekte bereits bei einer relativ geringen Anzahl von bis zu 30 Aktien zu tragen kommen. Ab dann lassen sich nur noch marginale Veränderungen feststellen.

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