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Arbeitsplatzverluste in den USA Beschäftigungssicherung braucht raschen Lockup

Demonstration gegen Corona-Schutzmaßnahmen in Pennsylvania: Der Jobverlust in den USA hat historische Ausmaße angenommen.

Demonstration gegen Corona-Schutzmaßnahmen in Pennsylvania: Der Jobverlust in den USA hat historische Ausmaße angenommen. Foto: imago images / ZUMA Wire

Die jüngsten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt spiegeln die katastrophalen Auswirkungen des Lockdowns auf die US-Wirtschaft: Seit März haben 33 Millionen Menschen ihre Arbeitsplätze verloren. Die Beschäftigung ist damit auf das Niveau von Anfang 2011 gefallen. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 14,7 Prozent. Zum Vergleich: Während der Rezession des Jahres 2009 betrug der Höchststand 10 Prozent. Den stärksten Rückgang verzeichnet der Dienstleistungssektor mit einem Minus von 7,7 Millionen Beschäftigten. Aber auch das verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe sind hart getroffen. Ermutigend dürfte die Tatsache sein, dass einige US-Bundesstaaten begonnen haben, ihre Wirtschaft wieder hochzufahren.

In den europäischen Ländern kam es zu ähnlich dramatischen Entwicklungen. In Deutschland wird der negative Effekt zwar durch Kurzarbeitergeld-Regelungen abgefedert, aber auch hier stieg die Arbeitslosigkeit massiv an: Ende April waren 10,1 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Über 2,6 Millionen Menschen waren arbeitslos, das entspricht einer Quote von 5,6 Prozent und einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte.

Gering Qualifizierte am stärksten betroffen

Die meisten Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, gehören zu gering qualifizierten Erwerbstätigen mit niedrigen Lohnniveaus. In den USA zeigt sich das nicht zuletzt am Anstieg des durchschnittlichen Stundenlohns um 3,3 Prozent im März und 7,9 Prozent im April. Der Verlust an Arbeitsplätzen im Niedriglohnsektor ist demnach so massiv, dass statistisch der Durchschnittslohn für die Gesamtwirtschaft deutlich angestiegen ist.

Daraus ergibt sich die dringende Notwendigkeit, das Wiederanfahren der US-Wirtschaft unter Beachtung von Sicherheitsmaßnahmen zu beschleunigen. Einige Branchen wie etwa die Luftfahrt und die Gastronomie werden wegen der möglichen Veränderungen des Konsumverhaltens langfristig mit Gegenwind zu kämpfen haben. Andere werden unter dem andauernden Einbruch der Wirtschaftstätigkeit im Rest der Welt leiden. Doch manche Branchen könnten sich auch rascher erholen, sobald die Einschränkungen aufgehoben werden.

Ermutigend wirkt auch der Umstand, dass in den USA 90 Prozent der zusätzlichen Erwerbslosen aus dem Aprilbericht und rund 78 Prozent aller aktuell Arbeitslosen laut Aussage der Unternehmen nur vorübergehend entlassen worden sind. Die meisten neu registrierten Arbeitslosen stehen mit ihrem Arbeitgeber weiterhin in Kontakt und könnten ihre Tätigkeit jederzeit wieder aufnehmen.

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