Apple, Tesla und Co. Mit welchen Technologiefonds Anlegern hohe Gewinne winken

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Dank des immensen Zuspruchs von Investoren hat die Tech-Branche in Sachen Börsenwert mittlerweile sogar die Finanzindustrie überholt. Ihre gesamte Marktkapitalisierung beträgt einer aktuellen Studie des Unternehmensberaters PWC zufolge 3,2 Billionen Euro. Die drei obersten Plätze in der Rangliste der wertvollsten Unternehmen belegen demnach Apple, Alphabet und Microsoft. Allein der kalifornische iPhone-Hersteller kommt auf einen Wert von 740 Milliarden Euro.

„Die starke Entwicklung der Technologiekonzerne fällt besonders auf, sie sind wertvoller und attraktiver denn je“, stellt Klaus-Peter Gushurst fest, der bei PWC Deutschland zur Geschäftsführung gehört. Giganten wie Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon und Facebook hätten das Leben rund um den Globus einschneidend verändert und die Art und Weise revolutioniert, wie Menschen kommunizieren. „Dieser immense Einfluss auf die Gesellschaft spiegelt sich in ihrem Börsenwert wider“, so der Geschäftsführer. Noch extremer sieht die Liste der Markenwerte aus. Laut Datenanbieter Statista nehmen Tech-Firmen gleich die vordersten neun Plätze ein.

 Quelle: Morningstar

Verglichen mit den US-Riesen macht der Börsenwert von Europas Tech-Schmieden nicht viel her. Selbst der erfolgreiche deutsche Software-Konzern SAP belegt mit aktuell 106 Milliarden Euro weltweit lediglich den 56. Platz. PWC-Geschäftsführer Gushurst weiß, warum: „Insbesondere amerikanische Technologiekonzerne nutzen ihre globale Reichweite, ihre Finanzstärke und Innovationskraft und bauen ihren Vorsprung weiter aus, während sich europäische Unternehmen im Vergleich zu den großen amerikanischen Playern nie ganz von der Finanzkrise erholt haben.“ Vor allem die deutsche Industrie habe dort weiterhin Nachholbedarf.

Das muss aber nicht für die Rendite gelten. Im Gegenteil: Mit dem JPM Europe Dynamic Technologies hat in den zurückliegenden fünf Jahren ausgerechnet ein Technologiefonds seinen Wert am meisten gesteigert, der ausschließlich Aktien europäischer Unternehmen kauft. Das Plus liegt bei 179,6 Prozent. „Der Markt hat oft nur die US-amerikanischen Tech-Aktien im Blick. Viele Anleger übersehen aber, dass Technologie nicht mehr nur die klassischen IT-Unternehmen sind, sondern sie in allen Branchen zu finden ist“, sagt Anis Lahlou-Abid. Der Anlagehorizont könne also weit über die üblichen Branchenriesen hinausgehen, so der Fondsmanager.

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 Quelle: Morningstar, Stichtag 20. Oktober 2017

Ein anschauliches Beispiel ist der Trend zu Elektromobilität: Statt in den US-Autohersteller Tesla zu investieren, kauft Lahlou-Abid Aktien des deutschen Maschinenbauers Aumann, der sein Geld mit KFZ-Leichtbaukomponenten und Elektromotoren verdient. Sein Portfolioliebling mit 9 Prozent Anteil am Fondsvermögen heißt ASML. Das niederländische Unternehmen arbeitet der Halbleiterindustrie zu und profitiert nicht zuletzt vom blühenden Smartphone-Geschäft.

Lahlou-Abid geht fest davon aus, dass Hightech immer mehr Einzug in die übrigen Branchen halten wird: „Das Internet der Dinge verspricht, der nächste Meilenstein auf dem Weg zum neuen digitalen Ökosystem zu werden. Unter anderem werden Geräte, Maschinen und Fahrzeuge noch weit stärker miteinander vernetzt sein als bisher vorstellbar.“ Im Jahr 2035 könnten es bis zu 275 Milliarden vernetzte Geräte sein. Kleiner wird die Rolle der Internet-Konzerne damit künftig wohl nicht ausfallen.

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