Anzeichen einer Trendwende Deutsche Bank verzeichnet Zuflüsse im Wealth Management

Christian Nolting (l.) als Chefanlagestratege und Frank Schriever als Deutschlandchef des Wealth Management gehören zum bislang zwölfköpfigen Führungsgremium der Internationalen Privatkundenbank der Deutschen Bank

Christian Nolting (l.) als Chefanlagestratege und Frank Schriever als Deutschlandchef des Wealth Management gehören zum bislang zwölfköpfigen Führungsgremium der Internationalen Privatkundenbank der Deutschen Bank Foto: Deutsche Bank

Die Deutsche Bank Wealth Management verzeichnete die ersten fünf Monate 2020 Nettomittelzuflüsse im deutschen Markt, sagt der Leiter der Einheit Frank Schriever im Gespräch mit der „Börsen-Zeitung" (bezahlpflichtig). Zwar sei das verwaltete Volumen Corona-bedingt um 9 Milliarden Euro im ersten Quartal gesunken, dennoch habe das Wealth-Management-Geschäft hierzulande über Plan gelegen: Ende März verwaltete die Deutsche Bank dem Bericht zufolge 76 Milliarden Euro - Ende 2017 waren es noch 90 Milliarden Euro. Schriever gibt sich optimistisch, dass die Zuflüsse Anzeichen einer Trendwende bei den verwalteten Kundengeldern der Sparte sind: Für das zweite Quartal ist ein Ausblick schwierig, ich bin jedoch zuversichtlich, denn wir sind gut aufgestellt", sagt er gegenüber der „Börsen-Zeitung".

Im globalen Wealth Management hat der Konzern laut Bericht den Ertrag im ersten Quartal 2020 um 17 Prozent gesteigert. Das deutsche Geschäft habe dabei überdurchschnittlich abgeschnitten, so Schriever. Auch für das aktuelle Quartal, zeigt sich Schriever zuversichtlich und erklärt, dass das deutsche Wealth Management den Rückgang zu Beginn der Krise größtenteils aufgeholt haben sollte. Weiter heißt es, die Deutsche Bank habe 2019 bundesweit die Zahl der Kunden und der Berater um jeweils 10 Prozent erhöht. Im Wealth Management verfügt das Institut nun über 280 Berater.

Strategisch will Schriever das Betreuungsmodell in der Sparte fortführen. Konkret kann jeder Wealth-Management-Kunde der Deutschen Bank auf vier Berater zugreifen: einen Relationship Manager, einen Generalisten, einen Kapitalmarkt-Spezialisten und einen Assistenten. Dieses deutsche Marktmodell werde Schriever zufolge derzeit weltweit in anderen Wealth-Management-Bereiche der Deutschen Bank übertragen.

Da trifft es sich ganz gut, dass Schriever dem Führungspersonal der Internationalen Privatkundenbank (IPB) angehört, dessen Gründung die Deutsche Bank vergangene Wochen bekannt gab. Zudem hat die Bank Christian Nolting, bisher Investmentchef des Wealth Management, zum Chefanlagestrategen der neuen Sparte ernannt, wie aus einem internen Schreiben der Bank hervorgeht. Seine Position als Anlagechef des Wealth Management geht in der übergeordneten Rolle auf. Insgesamt gehören neben Schriever und Nolting zehn weitere Kolleginnen und Kollegen zum Führungsgremium der IPB.

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