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Anleihenexperte von Danske Invest „Schwellenländer holen schneller auf, als viele Investoren erwarten”

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Denken Sie, dass sich die Stimmung in absehbarer Zeit aufhellen wird?

Haugaard: Dafür sprechen mehrere Gründe, obgleich auch wir mit Blick auf das zweite Halbjahr 2018 nur vorsichtig optimistisch sind. Erstens sind wir davon überzeugt, dass die weltwirtschaftliche Erholung grundsätzlich intakt ist, auch wenn die Risiken zuletzt zugenommen haben. Zweitens hat die Vergangenheit gezeigt, dass eine Normalisierung der US-Geldpolitik nicht zwangsläufig schlecht für Schwellenländer sein muss, sofern sie aufgrund positiver weltwirtschaftlicher Entwicklung erfolgt und nicht mit einer trendhaften Stärkung des US-Dollar einhergeht. Und genau hier denken wir, dass die Dollarstärke von einem Wiedererstarken der Eurozone und der Schwellenländer in die Schranken gewiesen wird. Drittens befinden sich die meisten Schwellenländer noch immer in einer frühen Phase wirtschaftlicher Erholung – und wir erwarten, dass die Kreditqualität in den kommenden Jahren zunehmen wird. Und viertens schließlich hat die jüngste Ausweitung der Spreads Schwellenländeranliehen wieder interessanter für Investoren gemacht.

Laut Angabe auf Ihrer Internetseite richtet sich Ihr Fonds an Investoren, die einen Anlagehorizont von mindestens drei Jahren mitbringen. Warum sollten sie gerade auf Schwellenländeranleihen setzen?

Haugaard: Wir sind davon überzeugt, dass mittel- bis langfristig Schwellenländer in einem ausgewogenen Portfolio nicht fehlen sollten. Und zwar nicht nur aus Diversifikationsgründen, sondern weil Anleger dadurch Zugang zu einer Gruppe von Ländern erhalten, die erhebliches Aufholpotenzial gegenüber den Industriestaaten besitzen. Denn wir denken, dass Schwellenländer sehr viel schneller aufholen werden, als es viele Investoren derzeit erwarten.

Diese Überzeugung basiert einerseits auf einer strukturellen Ebene: Die Menschen in den Schwellenländern sind überdurchschnittlich jung, dadurch gesünder, und ihr Zugang zu Ausbildung und Wissen verbessert sich stetig.

Andererseits sehen wir eine regelbasierte Ebene: Über die vergangenen 20 haben sich die von staatlichen Institutionen bedingten Rahmenbedingungen in Schwellenländern entscheidend verbessert. Dadurch verringert sich das Risiko für finanzielle Krisen, wie wir sie früher oft beobachten konnten. Gerade dieser Punkt der sich immer weiter annähernden Governance zwischen den Schwellenländern und den Industriestaaten wird von vielen Investoren noch immer unterbewertet – was für uns jetzt interessante Investment-Perspektiven eröffnet.

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