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Anleihenexperte von Danske Invest „Schwellenländer holen schneller auf, als viele Investoren erwarten”

Thomas Haugaard von Danske Invest: „Schwellenländer sollten in einem ausgewogenen Portfolio nicht fehlen.“

Thomas Haugaard von Danske Invest: „Schwellenländer sollten in einem ausgewogenen Portfolio nicht fehlen.“ Foto: Danske Invest

Ihr Fonds investiert nur in Schwellenländeranleihen, die in Hartwährung – zum Beispiel US-Dollar oder Euro – laufen. Warum?

Thomas Haugaard: Tatsächlich bestehen große Unterschiede zwischen Titeln, die in Hartwährung denominiert sind und solchen, die in Lokalwährung ausgegeben werden. Erstens ist für Anleger die Auswahl bei Hartwährungsanleihen viel größer. Im Emerging Market Bond Index (EMBI) von J.P. Morgan beispielsweise finden sich derzeit knapp 70 Länder, die Zinspapiere in Hartwährung emittieren. Dagegen beläuft sich die Anzahl derjenigen Staaten im Index, die Lokalwährungsanleihen ausgeben, eher auf 15. Dies liegt daran, dass gerade die sogenannten Frontier Markets, die sich ökonomisch noch in einem recht frühen Entwicklungsstadium befinden, bei ihrer Finanzierung hauptsächlich auf Hartwährungspapiere setzen. Aus Investorensicht bietet der Bereich damit bessere Möglichkeiten zur Streuung der Anlagen.

Zweitens ist historisch betrachtet die Volatilität von Hartwährungsanleihen klar niedriger. Denn die nationalstaatlichen Währungen der Schwellenländer schwanken meist wesentlich stärker als die globalen Leitwährungen. Für Anleger sind Lokalwährungsanleihen daher mit zusätzlichen Risiken verbunden, die sich vorab schwer einschätzen lassen.

Und drittens zeigt die Erfahrung, dass Zinspapiere in US-Dollar oder Euro weniger stark mit anderen risikobehafteten Anlageklassen wie Schwellenländeraktien korrelieren. Damit bieten sie beispielsweise Multi-Asset-Anlegern bessere Möglichkeiten zur Diversifikation ihrer Portfolios.

Welche Ergebnisse hat Ihr Fonds für Investoren geliefert?

Haugaard: Der Danske Invest Emerging Markets Debt Hard Currency hat in US-Dollar mit Stand von Ende Juli 2018 über die vergangenen drei Jahre einen Wertzuwachs von 17,8 Prozent erwirtschaftet – und zwar nachdem alle Kosten bereits abgezogen worden sind. Zum Vergleich: Für die Anleger haben wir damit eine klare Mehrrendite gegenüber unserem Vergleichsindex, dem J.P. Morgan EMBI Global Diversified Composite hedged, erzielt. Dieser ist gleichzeitig nur um 16,9 Prozent gestiegen.

Hinzu kommt: Wir haben diesen Mehrertrag bei einem Trackig Error nahe des Wertes eins erzielt. Das bedeutet, wir haben bei der Allokation einen wirklich aktiven Ansatz gewählt, der sich klar von der Benchmark unterscheidet – mit eindeutig messbarem Ergebnis für die Investoren.

Im laufenden Jahr büßte der Wert des Fonds bislang jedoch ein. Was waren die Gründe?

Haugaard: Nach der zweijährigen Rally von Schwellenländer-Investments der Jahre 2016 und 2017, die maßgeblich von der weltweiten Konjunkturdynamik und der nur zurückhaltenden Zinsanhebung in den USA forciert wurde, ist das Umfeld im laufenden Jahr deutlich weniger unterstützend. Insbesondere die ansteigenden Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen haben die Entwicklung von Schwellenländer-Anleihen beeinträchtigt.

Und auch makroökonomisch haben sich die Bedingungen für die Schwellenländer eingetrübt: Das Wachstum der Globalkonjunktur verlangsamte sich. Befürchtungen vor Handelskriegen kamen auf, bedingt insbesondere von der protektionistischen Rhetorik Donald Trumps und seiner gegen China gerichteten Strafzölle. Und Entwicklungen in manchen Schwellenländern, insbesondere in Argentinien und der Türkei, beeinträchtigten die Investorenstimmung gegenüber dem gesamten Bereich.