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Anleihen Indiens Reformen zeigen Wirkung

Indien hat unter Premierminister Narendra Modi eine umfassende Reformbewegung angestoßen, die die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich gezogen hat. Vor diesem Hintergrund sind wir Anfang dieses Sommers nach Indien gereist, um einige der Reformen, die wir als globale Anleihen-Manager besonders interessant finden, eingehend zu prüfen.

Es war eine gute Zeit für einen Besuch. Das Land hat in den vergangenen Jahren unter der Führung von Premierminister Narendra Modi ambitionierte Reformen in Angriff genommen.

Seit Modi im Mai 2014 sein Amt antrat, scheint sich die indische Wirtschaft belebt zu haben: Das jährliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ist auf 7,5 Prozent im Jahr 2015 und 8,0 Prozent 2016 angestiegen. Vor seinem Amtsantritt 2013 lag das BIP noch bei 5,5 Prozent.

Mit dieser Wachstumsrate liegt das Land unter den größten Volkswirtschaften der Welt an der Spitze. In den jüngsten Quartalen kamen weitere ausländische Kapitalzuflüsse hinzu.

Wachstum hat sich zuletzt auf 7,1 Prozent abgeschwächt

Derzeit befinden wir uns jedoch an einem kritischen Punkt von Modis Amtszeit. Das Wachstum hat sich 2017 leicht abgeschwächt auf ein geschätztes jährliches Wachstum von 7,1 Prozent. Grund sind kurzfristige Belastungen durch einige der Reformmaßnahmen.

Dies scheint einige Marktteilnehmer zu beunruhigen. Derartige kurzfristige negative Auswirkungen auf das Wachstum sind häufig jedoch notwendige Konsequenzen, die richtigen langfristigen Lösungen umzusetzen.

Die Zukunft der indischen Wirtschaft wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht davon abhängen, wie sich das Wachstum in den nächsten Quartalen gestaltet. Viel entscheidender ist, ob Modi auch weiterhin die Art dauerhafter Reformen durchsetzen kann.

Indien benötigt diese Veränderungen, um das wirtschaftliche Potenzial des Landes deutlich und nachhaltig auszuschöpfen. Unserer Einschätzung nach ist dies durchaus möglich.

Viele Reformen nach Jahrzehnten der Stagnation

Im Mai 2016 erlassene Konkursgesetze zielen darauf ab, mehr Verträge politisch durchzusetzen. Letztlich sollen sie die Ausgabe von Darlehen erhöhen, indem sie das Vertrauen in das Finanzsystem stärken.

Zudem führte die indische Regierung massive Anpassungen an der Regulierung von Steuern und Abgaben durch. Infolgedessen gibt es seit Juli 2017 eine Steuer auf Waren und Dienstleistungen. Sie soll dazu beitragen, die Komplexität und Ineffizienz des inländischen Tarifsystems zu verringern.

Die Regierung hat zudem im November 2016 einen gewagten Plan umgesetzt, der 86 Prozent des umlaufenden Bargeldes entwertete. Ziel war es, finanzielle Mittel aus der Schattenwirtschaft herauszulösen und in die reguläre Wirtschaft einzubinden.

Dies alles sind beispiellose und wichtige strukturelle Reformen für Indien. Modis Regierung ist es gelungen, Fortschritte in Politikfeldern zu erzielen, in denen es unter den vorherigen Regierungen über Jahrzehnte keinerlei Bewegung gegeben hatte.