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Anleihen aus dem Golf-Kooperationsrat Anhaltende Strukturreformen tragen Früchte

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2. Frühe Phase im Kreditzyklus

Wir beobachten genau, wo die GCC-Schuldtitelmärkte im Kreditzyklus stehen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass einige Industrieländer in eine fortgeschrittene Phase ihres Zyklus eingetreten sind.

GCC-Anleihen lauten in der Regel auf US-Dollar und sind daher eng mit der US-Wirtschaft verknüpft. Unserer Einschätzung nach verbessern sich die Fundamentaldaten in der GCC-Region auf breiter Front, doch das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) dürfte sich in den nächsten drei Jahren verhalten entwickeln. Dies untermauert Argumente für Festzins-Allokationen, obwohl es keine Garantie dafür gibt, dass sich Schätzungen oder Prognosen bewahrheiten. Dennoch sind wir uns bewusst, dass eine mögliche Korrektur in den Industrieländern wie zum Beispiel den USA durch die jeweiligen Übertragungseffekte der US-Geldpolitik und den daraus resultierenden Preisen von Anleihen rund um den Globus letztlich auch einen Dominoeffekt auf die Märkte in der GCC-Region haben kann.

3. Bessere Bewertungen

Aus unserer Sicht sind die Bewertungen für GCC-Schuldtitel im historischen Vergleich nach wie vor chancenreich. Wir halten die Bewertungen auch im Vergleich zu Assets mit vergleichbaren Kredit-Ratings an anderen Märkten für vielversprechend.

Überdies nimmt das Wachstum bei Unternehmensemissionen eine interessante Entwicklung. Der Druck, unter dem einige Branchen stehen, führt teils zu einem generellen Abverkauf, der Schnäppchen bietet. Das Wachstum bei den Emissionen von Unternehmensanleihen ermöglicht uns die Aufnahme von anders gelagerten Risiken in unsere Portfolios, die sich stark vom Beta-Risiko des Marktes, das auf jeden Fall von globalen Faktoren beeinflusst wird, unterscheidet.

4. US-Zinssätze

Wenig überraschend dürfte unser Blick auf die US-Zinssätze sein: Die Märkte haben mindestens eine Zinssenkung noch in diesem Jahr durch die US-Notenbank (Fed) eingepreist, wie die Fed Funds Futures der CME Group, eine der weltgrößten Optionsbörsen, per 19. Juni 2019 zeigen: Die Wahrscheinlichkeit einer Lockerung wurde im Juli mit 100 Prozent angegeben. Wir verfolgen den Zinspfad der Fed besonders aufmerksam: So lassen sich die Auswirkungen abschätzen, die durch die kurz- und mittelfristige US-Geldpolitik auf die längerfristigen Zinssätze entstehen.

Fazit

Aufgrund der Öffnung des regionalen Kapitalmarkts und der Bemühungen der GCC-Staaten um eine Diversifizierung ihrer Wirtschaft weg von der Ölabhängigkeit ist der GCC-Anleihenmarkt gegenüber der Zeit vor zehn Jahren kaum wiederzuerkennen. Aus unserer Sicht dürfte eine Kombination aus anhaltenden Strukturreformen und besseren Bewertungen zu weiteren ausländischen Investitionen in die GCC-Volkswirtschaften führen und diesen Trend verstärken.

Unserem Research zufolge weisen GCC-Anleihen in der Regel eine geringe Korrelation zu den Ölpreisen und anderen festverzinslichen Anlagen auf und können somit eine verbesserte Diversifizierung sowie höhere risikobereinigte Renditen bieten.

Insgesamt schätzen wir GCC-Schuldtitel auf kurze bis mittlere Sicht als chancenreich ein. Die vier oben genannten Faktoren bestimmen unsere Sicht auf eine Anlageklasse, die nach unserer Auffassung mehr Aufmerksamkeit der Anleger verdient.

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