Das aktuelle Zinsumfeld stellt institutionelle Anleger, die mit ihrem Rentenportfolio optimale Renditen erzielen wollen, vor Herausforderungen. Viele von ihnen arbeiten mit einer strategischen Anlagenmischung, die auf einer der großen Kern-Benchmarks basiert, etwa dem Barclays Global Aggregate Bond Index.
Ein solcher Ansatz birgt allerdings eine ganze Reihe von Risiken, derer sich die Anleger bewusst sein sollten. Bei einer Analyse des Barclays-Index sehen wir vor allem vier Risikokomponenten:
• Längere Durationen
Duration ist in der Benchmark der entscheidende Performance-Treiber, Kreditrisken sind kaum vorhanden, da der Hauptbestandteil des Index niedrig rentierende zinssensitive staatliche Emissionen sind. Die Duration der Benchmark hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Diese längere Duration hat ein höheres Zinsrisiko zur Folge bei gleichzeitig niedrigeren Renditen.
• Hohe Gewichtung stark verschuldeter Emittenten
Der Barclays Global Aggregate Bond -Index ist - wie viele andere Rentenindizes auch – emissionsgewichtet. Je stärker sich Emittenten über die Ausgabe von Anleihen verschulden, desto höher ihr Gewicht im Index.
• Verschiebung der Sektorallokation
Der Index gilt als breit gestreute Mischung aus Staatsanleihen und Investment-Grade-Unternehmensanleihen. Tatsächlich neigt er deutlich in Richtung Staatsanleihen. Deren Anteil hat sich zulasten anderer Anlagen weiter erhöht und ist seit einigen Jahren so hoch wie fast noch nie.
• Hohe Korrelationen innerhalb der Benchmark
Der Benchmark mangelt es an echter Diversifizierung. Die Korrelationen zwischen dem Index, US-Schatzanleihen und Anleihen aus anderen Industrieländern sind hoch.
Über den Benchmark-Tellerrand blicken
Wir sind zwar der Meinung, dass eine benchmarkorientierte Portfoliostrategie nach wie vor ein wichtiger Bestandteil von festverzinslichen Rentenportfolios sein kann. Unsere hauseigene Analyse zeigt jedoch, dass eine ausschließliche Orientierung an der Benchmark durchaus mit Risiken verbunden ist.
Investoren sollten daher eine breiter angelegte Aufstellung in Betracht ziehen und auch andere Anleihesektoren, die nicht in der Benchmark enthalten sind, in ihrem Portfolio berücksichtigen. Korrelationsauswertungen zeigen, dass zum Beispiel Bankkredite oder High-Yield-Anleihen nur gering mit dem Index korrelieren.
Solche Anlagemöglichkeiten sind wichtige Komponenten vieler uneingeschränkter (unconstrained) Anleihestrategien. Die Strategien sind mit ihrem Fokus auf absolute Renditen und Risikomanagement darauf ausgerichtet, unter den jeweiligen Marktbedingungen die aussichtsreichsten Anlagechancen zu identifizieren und zu nutzen.
Komplexe Märkte brauchen erfahrene Manager
Institutionelle Investoren haben verschiedene Möglichkeiten, ihre festverzinslichen Kernportfolios durch Unconstrained-Ansätze zu ergänzen. Üblich ist ein Einzelsektor- oder ein Multisektoransatz. Beim Einzelsektoransatz erweitert der Investor sein Portfolio um einen Anleihesektor, zum Beispiel durch einen Fonds für Schwellenländeranleihen.
Beim Multisektoransatz schließt der institutionelle Anleger eine Partnerschaft mit einem oder mehreren spezialisierten Anlageverwaltern. Diese investieren in unterschiedliche Arten von Anleihen, um risikooptimierte Erträge zu erzielen.
Diese Art zu investieren ist sehr komplex. Wichtig bei der Auswahl ist es daher, wirklich aktive Manager zu finden, die die erforderliche Kompetenz und Erfahrung besitzen. Bei Franklin Templeton bieten wir im Rahmen des Templeton Global Total Return Fund und des Templeton Global Bond Fund solche Unconstrained-Strategien an, die wir bereits seit vielen Jahren erfolgreich umsetzen.
Mehrwert fürs Portfolio
Erfahrene Manager können zum Beispiel über die Wertpapierauswahl, die Kreditanalyse oder übers Durationsmanagement einen Mehrwert fürs Rentenportfolio schaffen. Hierbei wird das Zinsrisiko durch Umschichtung von Anlagen zwischen länger und kürzer laufenden Wertpapieren angepasst.
Ein weiteres Instrument ist die Sektorrotation. Der Manager antizipiert zyklische Verschiebungen innerhalb der Gesamtwirtschaft und ihre Auswirkungen auf die einzelnen Emittenten. Auch ein aktives Währungsmanagement, das von relativen Auf- und Abwertungen verschiedener Devisen profitiert, zählt zu den zahlreichen Werkzeugen der Unconstrained-Manager.
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Anleihemärkte Mit Unconstrained-Strategien Mehrwert erzielen
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