Für Kurscrash gut gewappnet
Dem Sog des Kursrutsches der schwächeren regionalen Banken konnten sich selbst besser aufgestellte Großinstitute nicht entziehen. Wir sind jedoch der Ansicht, dass der europäische Bankensektor im Allgemeinen weit besser für diese Herausforderungen gewappnet ist als noch vor ein paar Jahren.
Fraglos wäre eine Rezession ein schwerer Schlag für den Sektor. Gewinne würden schnell schrumpfen, Dividenden versiegen. Hinzu kommt, dass Anleger in einer globalen oder auch nur regionalen Wirtschaftskrise generell auch keine Bankentitel halten wollen.
Nach unserem Kenntnisstand stützen die Rahmendaten die Konjunktursorgen der Anleger nicht in jeder Hinsicht. So erreichte das europäische Konjunktur-Stimmungsbarometer vergangenen Dezember seinen höchsten Stand seit April 2011. Derzeit ist die Fiskalpolitik überall in Europa expansiv.
Sicher gibt es immer Risiken, aber die Eurozone ist weitaus besser für die Auswirkungen eines Abschwungs gerüstet als in der Vergangenheit. So gibt etwa die Europäische Zentralbank (EZB) deutliche Signale, dass die Geldpolitik weiter gelockert werden könnte, um damit globalen Risiken zu begegnen.
Vertrauensvorschuss für Banken?
Die Anleger scheinen anderer Meinung zu sein. Europäische Banken werden heute zu Kurs-Buchwerten von nur 0,7 gehandelt. Derart niedrige Kennzahlen gab es seit der Staatsschuldenkrise 2012 nicht mehr, als die Investoren einen Zerfall des Euros und eine konjunkturelle Kernschmelze in Europa befürchteten.