Anlagestrategie der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe „Wir sind über und unter Tage aktiv“

Christian Mosel: Von zwei Anlageklassen lässt der Finanzexperte seine Finger.

Christian Mosel: Von zwei Anlageklassen lässt der Finanzexperte seine Finger.

Die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe hat ihre Anlagestrategie im Zuge der Niedrigzinsphase komplett umgekrempelt. Steckten noch vor zehn Jahren mehr als ein Viertel des Anlagevermögens in Bundesanleihen und Pfandbriefen, gehen diese Bestände einem Bericht des „Handelsblatt“ zufolge heute Richtung null. Von Münster aus verwalten Christian Mosel und Markus Altenhoff die Anlageentscheidungen für rund 60.000 Mitglieder des viertgrößten deutschen Versorgungswerkes. Es geht um insgesamt rund 12 Milliarden Euro Anlagevermögen.

Zwar entfielen mehr als ein Drittel des Geldes auf den Anleihebereich, dahinter steckten jedoch andere Investments als früher, so Mosel zum „Handelsblatt“. Heute konzentriere man sich fast ausschließlich auf Namensschuldverschreibungen zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten wie Flugzeuge, Schiffe, Stromleitungen, und Windkraftanlagen. 

Auf der Liste stünden aber auch Private-Equity-Beteiligungen an Projekten wie Parkhäuser, Pflegeheime und sogar Kavernen, also die Finanzierung unterirdischer Lager für Gas und Öl. „Wir sind über und unter Tage aktiv“, kommentiert Mosel. Als Vorbild nennt der Finanzexperte die Investment-Fachleute von den Stiftungen der US-Elite-Unis Harvard und Yale. Mit einem gewichtigen Unterschied: „Von Rohstoffen und Hedgefonds lassen wir die Finger, das ist eine Grundsatzentscheidung“, zitiert das Blatt Mosel.

Gegen die Folgen von Turbulenzen im Finanzsystem sieht Mosel das Werk gut gerüstet. Schwierigkeiten würde allerdings ein starker Zinsanstieg bereiten. Zugleich gebe es ein Wiederanlageproblem bei auslaufenden Anleihen mit hohen Zinsen. Das sei jedoch ein heikler Punkt für alle Investoren.

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