Anlagepraxis von Versicherungen Immobilien und Infrastruktur haben ähnliche Eigenschaften

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Anlegerspezifische Strategien bilden den Rahmen

Den Rahmen für die Kapitalanlage im Immobilienbereich bilden anlegerspezifische, mittel- bis langfristig orientierte Immobilienstrategien. Sie werden durch das Portfoliomanagement für Immobilien mit den Anlegern erarbeitet und abgestimmt. Auf dieser Basis erfolgen jährliche Updates, in denen das Portfoliomanagement die kurz- bis mittelfristig angestrebte Entwicklung (zum Beispiel Volumen, Märkte, Anlagearten, Nutzungsarten, Performance-Erwartung) darlegt und die Anleger einzelne Parameter nachjustieren. Damit wird der laufende Handlungs- und Erwartungsrahmen für den Immobilienbereich umrissen.

In der unterjährigen Asset-Allokation konkretisiert das Portfoliomanagement anschließend den strategischen Rahmen in umsetzbare Vorgaben für die operativen Bereiche. Je nach Art der Anlage suchen anschließend der Transaktionsbereich (für den Direktbestand) und das Portfoliomanagement (für Fonds und Real Estate Investment Trusts (Reits)) passende Investments.

Die Vorgaben unserer Versicherungsgruppe Munich Re und Ergo sowie die Managemententscheidungen auf unserer Seite führen zu folgender regionaler Portfoliostruktur in der Immobilienanlage. Im Inland sind 72 Prozent der Gelder investiert. Auf Euroland (ohne Deutschland) entfallen 9 Prozent, im Nicht-Euroland der EU sind es 5 Prozent, während Nordamerika derzeit noch auf einen Anteil von 13 Prozent kommt.

Bei den Quoten streben wir je nach Region Veränderungen an: So wollen wir beispielsweise den Anteil des Inlands auf 62 Prozent herunterfahren. In Nordamerika wiederum wollen wir auf 20 Prozent aufstocken. Die höhere Gewichtung spiegelt das wachsende Geschäft von Munich Re in Nordamerika wider.

Der erhebliche Anteil von Immobilienanlagen in Deutschland hat mehrere Gründe. Er reflektiert beispielsweise die Kostenvorteile in der Bewirtschaftung bei lokal konzentrierten Immobilienbeständen, den komparativen Kompetenzvorteil in der Chance-Risiko-Beurteilung im Heimatmarkt und auch die Vertrautheit mit den heimischen Gegebenheiten, zum Beispiel dem Rechtssystem. Es sind also rationale Gründe, nah der eigenen Scholle zu investieren.