Anlagepraxis von Versicherungen Immobilien und Infrastruktur haben ähnliche Eigenschaften

Jurist und Immobilienfachmann: Hans-Joachim Barkmann arbeitet seit 15 Jahren für die Meag.

Jurist und Immobilienfachmann: Hans-Joachim Barkmann arbeitet seit 15 Jahren für die Meag. Foto: Meag

Die Kapitalanlagestrategie von Versicherungen basiert auf den Anlagegrundsätzen Sicherheit, Qualität, Rentabilität und Liquidität. Für die Steuerung der Kapitalanlagen ist das Asset-Liability-Management (ALM) eine grundlegende Säule. Dieses steht im Mittelpunkt der Kapitalanlagestrategie.

ALM heißt, dass bei der Zusammenstellung des Kapitalanlageportfolios wichtige Eigenschaften von versicherungstechnischen und anderen Verpflichtungen berücksichtigt werden. Die Veränderung volkswirtschaftlicher Faktoren soll den Wert der Kapitalanlagen ähnlich beeinflussen wie den Wert der versicherungstechnischen Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten.

Die Zahlungsverpflichtungen im Kerngeschäft werden anschließend so auf der Kapitalanlageseite bedeckt, dass beide Aggregate auf Kapitalmarktschwankungen idealerweise in gleicher Richtung und Stärke reagieren. Auf diese Weise werden die Solidität und Stabilität der Versicherung gegenüber Schwankungen der Kapitalmärkte gefestigt. Abweichungen gegenüber der Struktur der Verbindlichkeiten gehen wir bewusst im Rahmen eines aktiven Managementansatzes und unter Beachtung von Risikotragfähigkeit und erzielbaren Risikoprämien ein.

Virtuelle Portfolien auf Basis von Referenzindizes

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Die Anlagestrategie setzen wir mit Hilfe virtueller Portfolien auf Basis von Referenzindizes um. Dabei handelt es sich um die Strategische Asset-Allokation (SAA) und die Taktische Asset-Allokation (TAA). Das oberste Ziel in der Entwicklung der Anlageentscheidung ist die Maximierung der Rendite auf die Kapitalanlagen unter Einhaltung eines vorgegebenen Risikoappetits. SAA und TAA sind so konstruiert, dass sie nachhaltig das Risiko-Rendite-Verhältnis aus Sicht der Anteilseigner optimieren, die Verbindlichkeitsstruktur widerspiegeln und außerdem gut diversifiziert und effizient mit Blick auf Transaktions- und Verwaltungskosten sind.

Im Ergebnis der SAA wird für die illiquiden Anlagen, zu denen auch die Immobilienkapitalanlage zählt, ein Allokationsvolumen bereitgestellt. Dieses Volumen versteht sich als mittelfristig angestrebte, gleichzeitig aber flexible Zielgröße: Wenn außerordentliche Investitionschancen identifiziert werden, kann das Volumen in Abstimmung mit den Anlegern überschritten werden. Gleichermaßen besteht kein Anlagedruck, wenn sich im gegebenen Marktumfeld keine strategie- und risikoadäquaten Anlagemöglichkeiten erschließen lassen. Neben dem Allokationsvolumen können weitere Parameter oder Limite, wie zum Beispiel die Anlagewährung oder die Risikoklassen, vorgegeben werden.