Andreas Kitta und Robert Fuchsgruber im Gespräch „Gebühren sind dem Kunden extrem schwer zu vermitteln“

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Reden wir über entscheidende Dienstleistungen: Ist die zuverlässige Abwicklung von Orderaufträgen heute noch ein Thema? Gibt es Quoten, über die man mit dem Kunden spricht?

Fuchsgruber: Gibt es nicht. Was es gibt, sind Service-Levels. Dass die korrekte Orderausführung bei 100 Prozent liegt, wird vorausgesetzt. Der Vermögensverwalter mit seiner 32-KWG-Lizenz darf zwar sehr viel. Aber er darf keine fremden Gelder entgegennehmen, sondern braucht eine Bank, um Konten und Depots zu führen. Und er braucht aus Effizienzgründen einen Partner, der die gesamte Wertpapierabwicklung übernimmt. Genau das tun wir als Depotbank. Das ist ein klassischer Hygienefaktor. Das ist unser Kerngeschäft und muss laufen. Damit kann man sich nicht wirklich gegenüber Wettbewerbern differenzieren.

Sondern?

Fuchsgruber: Man differenziert sich mit Zusatz-Services und natürlich über die Nähe zum Kunden – Das ist in unserem Geschäft sehr wichtig. Wir betreiben ein „Peoples Business“, man kennt sich. Aktuell sind rund 1.300 Intermediäre bei uns angebunden. Die Top 400 kennen wir sehr gut, auch persönlich. Das ist ein Qualitätskriterium.

Herr Kitta, Sie haben ja mehr als eine Depotbank-Verbindung. War die Qualität der Orderabwicklung mal ein Thema?

Kitta: Wir screenen schon seit längerer Zeit die Orderausführungen selbst. Heutzutage ist die Qualität im Handel so hoch, dass sich die Unterschiede auf das Jahr betrachtet ausgleichen. Man kann viel Energie darauf verwenden, jeden einzelnen Trade zu hinterfragen. Wir haben entschieden, nicht mehr so vorzugehen, weil wir gesehen haben, dass sich das auf lange Frist ausgleicht. Für uns sind andere Themen interessant und wichtig, die uns das Leben leichter machen: Ist die Adresse in der Lage Block-Orders abzuwickeln? Wie ist die Adresse in der Lage, Sammel-Orders abzuwickeln? Geht das per Fax, telefonisch oder ist es bereits online möglich?

Gibt es das bereits am Markt?

Kitta: Ja. Da kann Herr Fuchsgruber sicher noch mehr zu sagen. Es ist in der Tat so: Beim Thema digitale Möglichkeiten für Vermögensverwalter hat die DAB derzeit in vielen Bereichen die Nase vorn, gerade bei der digitalen Anbindung der Kunden. Je weniger Aufwand, desto besser. Zeit ist einfach ein Faktor, zumal Orderaufträge im System hinterlegen heutzutage keine triviale Angelegenheit ist. Eine gute Ausführung und gute Anbindung sind für uns als Vermögensverwalter daher ein absoluter Mehrwert – ganz nach dem Motto: Das Thema ist für mich mit einem Klick erledigt. Das sind Funktionen, die uns im Tagesgeschäft wirklich weiterhelfen. Verbunden mit dem Thema Nähe, dass es menscheln muss. Wenn was nicht rund läuft, adressieren wir das an die Depotbank und stellen fest, dass da zügig ein Prozess in Gang kommt. Das mögen wir. Wir sind unabhängiger Vermögensverwalter geworden, weil wir Dinge selbst in die Hand nehmen wollen. Dann wollen wir am Ende auch gehört werden, wenn wir etwas zu sagen haben.