Die Eigentümer der liechtensteinischen Bank Frick & Co. verkaufen 30 Prozent ihrer Stimmrechte an das Fintech Net 1. Das Institut wird bislang zu 100 Prozent von der Kuno Frick Familienstiftung (KFS) kontrolliert.
Net 1, 1997 in den USA gegründet, ist ein Anbieter von mobilen Zahlungssystemen über das firmeneigene Universal Electronic Payment System (UEPS). Das Unternehmen hat vor allem in Südafrika und Südkorea eine starke Marktstellung. In Europa ist man mit dem Tochterunternehmen Masterpayment vertreten, einem Anbieter von E-Commerce-Zahlungslösungen.
Beide Seiten hatten nach eigenen Angaben bereits zuvor eng zusammengearbeitet. Die Behörden in Liechtenstein müssen den Deal noch absegnen. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
„Mit dem vertieften Engagement werden wir gemeinsam unsere bestehenden Geschäftsfelder stärken, unsere Fintech-Strategie forcieren, neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln und vor allem auch geographisch neue Märkte erschließen“, sagt Verwaltungsratspräsident Mario Frick. Dank der zu erwartenden Skaleneffekte könne man außerdem der stetig komplexer werdenden Regulatorik besser begegnen.
„Die Investition ist ein entscheidender Baustein für die internationalen Zahlungsaktivitäten unseres Unternehmens, insbesondere in Europa, sagt Serge Belamant, Vorstandsvorsitzender von Net 1. „Bei unseren Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Kartenausgabe, Acquiring, Betriebsmittelfinanzierung und Finanztransfer müssen wir uns voll und ganz auf eine beständige, langfristige und strategische Partnerschaft mit einem Kreditinstitut mit Vollbanklizenz verlassen können. Die gemeinsame Ausrichtung und dauerhafte Zusammenarbeit erreichen wir am besten durch eine bedeutende Beteiligung an Bank Frick“.
Aus der Beteiligung kann innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Übernahme durch Net 1 werden: Der Vertrag zwischen der KFS und Net 1 räumt dem Fintech eine für diesen Zeitraum gültige Option zum Erwerb von weiteren 35 Prozent der Anteile an der Bank ein. Darüber hinaus haben die Partner den Angaben zufolge vereinbart, dass die KFS bis 2023 den Verwaltungsratspräsidenten stellt – unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen.
Alle 70 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Frick rechnet angesichts der gemeinsamen Pläne mit Net 1 sogar mit einem weiteren Ausbau des Personalbestandes.
Die Bank Frick ist eine familiengeführte Bank mit Sitz in Balzers. Sie wurde 1998 von Kuno Frick gegründet. Die strategischen Säulen der Bank sind unter anderem Private Banking, Bezahldienste und Immobilien. Das Institut betreibt eine Niederlassung in London.