Analyse von HQ Trust Welchen Einfluss das Zinsänderungsrisiko auf langlaufende Anleihen hat

Pascal Kielkopf hat untersucht, woran es liegt, dass mit zunehmender Restlaufzeit das Schwankungsrisiko von Anleihen steigt.

Pascal Kielkopf untersuchte, woran es liegt, dass mit zunehmender Restlaufzeit das Schwankungsrisiko von Anleihen steigt. Foto: HQ Trust

Wer verschiedene Anleihen im Portfolio hat, kann feststellen: Mit zunehmender Restlaufzeit steigt das Schwankungsrisiko. Doch woran liegt das? Und worauf sollten Fondsanleger besonders achten?

Mit diesen Fragen hat sich Pascal Kielkopf beschäftigt. Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust untersuchte dafür die durchschnittliche jährliche Volatilität von verschiedenen US-Staatsanleihen-Indizes für den Zeitraum von Ende 1996 bis September 2024.

Der Analyst teilte die Ergebnisse danach auf, wie viel der jeweiligen Volatilität aus welchem Effekt resultiert: aus der Verzinsung, dem Risiko einer Zinsänderung und einer Restgröße. Dahinter verbergen sich laut Kielkopf vor allem die sogenannten Roll-Down-Effekte, die mit der sich im Zeitablauf abnehmenden Restlaufzeit eines Bonds zu tun haben.

Pascal Kielkopf hat untersucht, woran es liegt, dass mit zunehmender Restlaufzeit das Schwankungsrisiko von Anleihen steigt.
Pascal Kielkopf untersuchte, woran es liegt, dass mit zunehmender Restlaufzeit das Schwankungsrisiko von Anleihen steigt. © HQ Trust

Seine Erkenntnisse für Anleihen: Je länger die Restlaufzeit, desto stärker fallen die durchschnittlichen Schwankungen aus. Interessant daran sei jedoch, dass das Gros der Volatilität nicht aus der aktuellen Verzinsung stammt.

Stattdessen sei das Zinsänderungsrisiko bei allen Laufzeiten der dominante Effekt. Und je länger die Restlaufzeit einer Anleihe, desto deutlicher trete auch das Zinsänderungsrisiko zu Tage. „Während es bei kurzlaufenden Anleihen die Hälfte der Schwankungen ausmacht, kommt bei sehr langlaufenden Bonds 75 Prozent der Volatilität davon“, erklärt Kielkopf. „Anleiheindizes mit langen Laufzeiten schwanken mit einer Volatilität von 11,3 Prozent pro Jahr ähnlich stark wie Aktien.“

 

Doch wie können Anleger nun diese Erkenntnisse für sich nutzen? Auch in diesem Fall gilt: Eine breite Streuung, also eine Kombination aus kurz-, mittel- und langlaufenden Anleihen, hilft beim Anleiheportfolio, Risiken zu minimieren. Gut gemischte Anleihefonds könnten daher eine Möglichkeit sein.

Doch auch hier sollten Investoren genau hinschauen. „Produkte, die nur Anleihen mit langen Restlaufzeiten enthalten, sind nicht für Anleger geeignet, die ihr Risiko streuen und ruhig schlafen möchten“, betont Kielkopf.

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