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Analyse von Europas Pharma-Riesen Zu Gast bei Shire, Roche, Sanofi und Novartis

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Investoren reagieren oft skeptisch, wenn ein Unternehmen einen neuen Markt erobern will, in dem der Wettbewerb schon stark vertreten ist – so auch ich. Zwar habe ich großen Respekt für die Zusammenarbeit mit Regeneron im Krebsbereich, aber ich frage mich, was es Sanofi kosten wird, in diesem Segment Marktanteile zu gewinnen.

Novartis: Fokus auf eigene Forschung

Gemessen an Unternehmenswert und Umsatz ist Novartis das größte europäische Pharmaunternehmen. Die schweizerische Gesellschaft veranstaltete einen Kapitalmarkt-Tag, der eine Führung durch das Novartis Institute of BioMedical Research beinhaltete. Diese Einheit zur Grundlagenforschung hat ein Budget von 4 Milliarden US-Dollar und soll zur Entwicklung neuer Arzneimittel beitragen.

Für die Leitung des Instituts hat Novartis zwei sehr prominente Führungspersönlichkeiten gewonnen: Erstens James Bradner, früherer Professor an der Harvard Medical School, und zweitens Vasant Narasimhan, ausgewiesener Experte in der Arzneimittelentwicklung. Mit der Einstellung dieser zwei weltweit führenden Experten sendet Novartis zwar starke Signale an den Markt. Dennoch lässt sich zum gegenwärtigen Stand natürlich nur schwer beurteilen, ob dieser Bereich langfristig zum Wachstum beitragen wird.

In den kommenden Jahren laufen einige Patente von Novartis aus. Aber mit der neuen Besetzung hat Novartis signalisiert, dass das Unternehmen langfristig darauf setzt, seine Medikamente selbst zu entwickeln und innovativ zu sein, anstatt auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen zu bauen. Vermutlich wird Novartis jedoch in den nächsten 24 Monaten eine größere Akquisition tätigen, um die auslaufenden Patente zu kompensieren und Einkünfte für neue Forschungen zu generieren.

Beispiele für die eigene Grundlagenforschung von Novartis sind die Arzneimittel Entresto und Cosentyx. Die Schweizer haben vor kurzem das neue Herzpräparat Entresto auf den Markt gebracht – und das Produkt wurde in die Behandlungsrichtlinien für Kardiologen eingearbeitet. Darüber hinaus hat das Unternehmen einige innovative Vereinbarungen mit US-amerikanischen Krankenversicherungen getroffen, die den Absatz 2017 beschleunigen sollten.

Novartis hat zudem ein neues Produkt zur Behandlung von chronisch entzündlichen rheumatischen Erkrankungen der Wirbelsäulengelenke (Spondylitis ankylosans oder Morbus Bechterew) auf den Markt gebracht. Das ist eine neue, effektive Behandlungsform – und das Produkt hat das Potenzial, ein Verkaufsschlager zu werden.

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