Multi-Vendor-Ansatz bei Nachhaltigkeit Wie mit der Komplexität von ESG-Daten umgehen

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Finanzinstitute, Asset Manager und Investoren nutzen die Analysen, um Nachhaltigkeitsinformationen in ihre Kredit- und Investmentprozesse einzubeziehen. Dabei übernehmen sie den inhaltlichen und methodischen Ansatz des jeweiligen Anbieters. Das hat Vorteile, wenn dieser sich mit den unternehmenseigenen Prioritäten deckt. Möchte man Ratings mehrerer Anbieter nutzen, ergibt sich ein Problem. Denn der Anwender erhält mitunter abweichende, teils sogar gegensätzliche Bewertungen von ein und demselben Unternehmen.

Eine direkte Vergleichbarkeit der Analysen ist aufgrund der Unterschiede in den methodischen Ansätzen kaum bis gar nicht möglich. Zu divers sind die zugrundeliegenden Daten und deren Einfluss auf die ESG-Ratings. Zudem unterscheiden sich die Skalen der Ratings. Einige Analysehäuser legen großes Gewicht auf die finanzielle Bedeutung und rücken sie in ihren Analysen in den Vordergrund.

Andere richten ihren Fokus auf sozial-ethische Aspekte. Manche bewerten die Unternehmen relativ zueinander. Zudem unterscheidet sich die Kategorisierung der einfließenden Nachhaltigkeitsthemen von Anbieter zu Anbieter. ESG-Ratings sind nicht ohne weiteres vergleichbar.

Beispielsweise stellt der Anbieter MSCI spezielle ESG-Werte (Scores) in den Unterkategorien „Raw Materials“ und „Biodiversity & Land Use“ zur Verfügung. Bei Refinitiv heißt das Äquivalent „Resource Use“; bei ISS ESG wiederum sind diese Aspekte im Score „Environmental Aspects along the Value Chain“ enthalten.