Die RAG-Stiftung als Mehrheitsaktionär von Evonik Industries hat am Montag erstmals nach dem Börsengang vor fünf Jahren ein Aktienpaket des Chemiekonzerns auf dem Markt platziert. Über Nacht verkaufte sie dann 16,3 Millionen Aktien im Wert von 500 Millionen Euro an institutionelle Investoren, wie die Steinkohle-Stiftung am Dienstag mitteilte. Das Paket entspricht rund 3,5 Prozent der insgesamt ausgegebenen Evonik-Aktien, sodass die RAG-Stiftung nach der Platzierung noch rund 64,3 Prozent am Chemiekonzern hält. Die Evonik-Aktien wurden im Rahmen einer Privatplatzierung im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens, einem sogenannten Accelerated Bookbuilding, zum Kauf angeboten.
Zudem gibt die RAG-Stiftung die Ausgabe einer nicht nachrangigen und unbesicherten Wandelanleihe bekannt – unter der Bezeichnung Schuldverschreibung 2018 –, mit dem Recht zum Umtausch in Aktien der Evonik Industries in Höhe von 500 Millionen Euro mit einer Laufzeit von sechs Jahren. Diese wurde institutionellen Investoren im Rahmen einer Privatplatzierung mittels eines beschleunigten Platzierungsverfahrens zum Erwerb angeboten. Dadurch will man die Beteiligung am Unternehmen weiter abbauen. Das Ziel ist früheren Angaben zufolge eine Abschmelzung auf 25,1 Prozent. Drei derartige Wandelanleihen im Volumen von insgesamt 1,6 Milliarden Euro hat die RAG-Stiftung bereits begeben. Mit den vier Anleihen könne sie ihren Evonik-Anteil zum aktuellen Kurs um weitere 13 Prozentpunkte verringern.
Die 2007 gegründete RAG-Stiftung gewährleistet die sozialverträgliche Beendigung des subventionierten Steinkohle-Bergbaus der RAG Aktiengesellschaft zum Ende dieses Jahres. Zudem wird sie ab 2019 die Ewigkeitsaufgaben des Steinkohle-Bergbaus der RAG finanzieren.