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Amundi-Einschätzung zur Weltwirtschaft Wie es jetzt für Anleger weitergeht

Muldenkipper-Fahrerin eines Edelmetallproduzenten: Die im Vergleich zum Goldpreis relativ starken Goldminenaktien könnten eine bevorstehende Goldhausse signalisieren.

Muldenkipper-Fahrerin eines Edelmetallproduzenten: Die im Vergleich zum Goldpreis relativ starken Goldminenaktien könnten eine bevorstehende Goldhausse signalisieren. Foto: Kinross Gold

In den USA steigen Leitzinsen und Anleiherenditen, in Europa macht die EZB mit dem Ende von Quantitative Easing (QE) ernst. Noch laufen die Börsen gut. Doch die kritischen Stimmen, die auf einen bevorstehenden Abschwung hinweisen, werden immer lauter. Wie wird es in den nächsten Monaten weitergehen?

Pascal Blanqué, Chief Investment Officer von Amundi

Pascal Blanqué, Chief Investment Officer von Amundi, sieht die Weltwirtschaft derzeit am Scheideweg: „Die gute Nachricht: 2018 könnte das Wirtschaftswachstum einen neuen Höchststand erreichen. Den Unternehmen geht es gut, Aktien sind immer noch die interessanteste Anlageklasse.“ Der Wermutstropfen: Die Konjunktur habe nur noch wenig Aufwärtspotenzial, sodass eine Korrektur zunehmend wahrscheinlicher werde. „Je länger der Zyklus anhält, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Abwärtsbewegung deutlich ausfallen wird“, mahnt Blanqué zur Vorsicht.

Grafik: Welt-BIP im Jahr 2019 schwächer erwartet

Quelle: Amundi

Eine auf kurze und mittlere Sicht entscheidende Rolle spielen Blanqué zufolge die Notenbanken. Sie werden den Finanzmärkten zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder Liquidität entziehen: „Die geldpolitischen Ausrichtungen in den USA und der Eurozone entfernen sich voraussichtlich sogar noch weiter voneinander. Während die Fed bereits langsam, aber kontinuierlich die Leitzinsen anhebt, will die EZB den Nullzins noch mindestens bis zum Sommer nächsten Jahres beibehalten.

Für Anleger heißt das, dass sowohl das Liquiditäts- als auch das Durationsmanagement ihrer Investments immer wichtiger werden“, blickt Blanqué voraus. Jetzt sei der richtige Moment, die Portfolios auf einen Konjunkturabschwung hin vorzubereiten und den Kapitalerhalt zu sichern – ohne Renditepotenzial zu verschenken.

Aktien bis 2020 weiterhin chancenreich

„Kurzfristig halten wir Aktien trotz gestiegener Volatilität weiterhin für aussichtsreicher als Anleihen“, sagt Pascal Blanqué. „Auch das kommende Jahr sieht noch überwiegend freundlich aus, doch ab 2020 wird es wohl rauer an den Börsen zugehen.“ In der Regel setze das Ende einer Hausse erst zeitverzögert nach einer längeren Phase strafferer Geldpolitik und in Erwartung einer Rezession ein.

Davon sei aber derzeit nicht auszugehen. Jetzt seien vor allem zyklische Werte interessant, wobei Anleger allmählich einen größeren Schwerpunkt auf Qualitätstitel setzen sollten. „Noch ist es zu früh, um voll auf reine Value-Aktien umzustellen“, betont der Experte.