Umbenennung und Verschmelzung Amundi lässt ETF-Marke Lyxor verschwinden

Schriftzug am Amundi-Hauptsitz in Paris

Schriftzug am Amundi-Hauptsitz in Paris: Der Asset Manager benennt die Lyxor-ETFs um. Foto: Image Images / Photo12

2021 hatte Amundi angekündigt, den Fondsanbieter Lyxor übernehmen zu wollen, Anfang 2022 meldeten beide Seiten Vollzug. Lyxor, die ehemalige Tochtergesellschaft der französischen Bank Société Générale, ging an Amundi und damit an die Amundi-Muttergesellschaft Crédit Agricole über. Die Lyxor-Fonds, hauptsächlich ETF-Strategien, aber auch aktiv gemanagte sogenannte Liquid Alternatives kamen ebenfalls zu Amundi. Der Name Lyxor wurde zunächst beibehalten. 

Doch das soll sich nun ändern. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2023 wolle man alle 202 Fonds samt ihrer Anteilsklassen, die noch den Markennamen Lyxor tragen, auf Amundi umfirmieren: Teilweise kommt es zu reinen Umbenennungen, teilweise werden Lyxor-Fonds mit ähnlich anlegenden Amundi-Vehikeln verschmolzen. Da der Übergang von Fall zu Fall unterschiedlich gehandhabt wird, gibt es laut einer Sprecherin des Hauses keinen konkreten Stichtag, zu dem der Name Lyxor komplett verschwindet.

Zumindest ein Zeitplan steht fest: Bis Ende des laufenden Jahres will Amundi den Fonds-Übergang hinter sich bringen – oder zumindest das Gros davon, wie die Gesellschaft auf Anfrage versichert. Der Prozess gestalte sich jedoch mühsam – vor allem aufgrund der diversen Fonds-Anteilsklassen, die die Erträge teils ausschütten, teils thesaurieren und zudem auf unterschiedliche Währungen lauten.

Lyxor-Übernahme war Anfang 2022 komplett 

Anlässlich der Lyxor-Übernahme hatte Amundi 2021 angekündigt, zum größten ETF-Anbieter Europas werden zu wollen. Der ETF-Markt ist jedoch stark umkämpft. Anlagestrategien in einer ETF-Hülle – die vergleichsweise günstig angeboten werden – sind auch bei den Endkunden zunehmend gefragt.

 

Im Ergebnis steigen immer mehr Fondsgesellschaften in das Geschäft ein. Neben klassischen ETFs, die einfach einem Index folgen, gibt es mittlerweile auch sogenannte Smart-Beta-ETFs, die einer eigens kreierten Benchmark folgen, sowie in jüngerer Zeit zunehmend auch aktiv gemanagte ETFs, die sich von ihrer Benchmark entfernen können.

Zuletzt hatte die niederländische Fondsgesellschaft Robeco angekündigt, ebenfalls in das ETF-Geschäft einsteigen zu wollen. Auch die Deutsche-Bank-Tochter DWS will mit ETFs wachsen, dort soll die ETF-Marke Xtrackers ausgebaut werden. Im August hat die DWS den ETF-Riesen Blackrock mit seiner Marke iShares nach Zuflüssen bereits überholt. Seit Jahresbeginn konnte Xtrackers einen Mittelzufluss von 12,7 Milliarden US-Dollar verbuchen. Die DWS liegt damit jedoch weiterhin nach dem Gesamtvolumen nur auf Platz 2 hinter Blackrock – das im europäischen ETF-Geschäft auf 43 Prozent Marktanteil kommt.

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