Alternativen zu Income-Fonds Wenn Ausschüttungen an die Substanz gehen

Seite 2 / 3



Über den meisten Mixed-Income-Portfolios schwebt ein Top-down-Ansatz, über den die Manager die Märkte nach möglichen Erträgen und auf ihre Bewertung abklopfen. Erst dann geht es los mit den Einzeltiteln. Und die wiederum sind breit über die Finanzmärkte gestreut. Womit wir beim Zungenbrecher „Diversifizieren“ wären.

Der JP-Morgan-Fonds bringt es auf mehr als 1.800 Emittenten auf gut zehn Märkten. Die Blackrock-Manager Michael Fredericks und Justin Christofel streuen sogar über 2.000 Positionen. Zugegeben, der vergleichsweise kleine Prime Values Income von Hauck & Aufhäuser bringt es auf lediglich knapp über 100 Positionen. Es variiert.

>>Vergrößern


So gut das Income-Konzept auch aussieht, es hapert bisher an der Wertentwicklung. Denn Ausschüttung allein reicht nicht, wenn unterm Strich von der Substanz weniger übrigbleibt. So liegen allein in der Tabelle auf Seite 52 vier Mischfonds auf Sicht von drei Jahren im Minus, die Ausschüttungen mit eingerechnet.

Und das in einer Zeit, in der die meisten Märkte trotz zuletzt turbulenter Monate ein Plus ablieferten. Da kann man sich auch nicht damit herausreden, dass ja die risikoreicheren Hochzinsanleihen im Portfolio stecken. Denn auch dort liegen die Marktindizes über drei Jahre im Plus.

Knackpunkt Kapitalrendite

Nicht viel besser sieht es bei den Aktien-Income-Fonds aus. Eine recht gute Figur macht aber der Global Equity Income von der Londoner Boutique Guinness Asset Management. Die Fondsmanager und Oxford-Absolventen Ian Mortimer (Experimentalphysik) und Matthew Page (Physik) streuen das Fondsvermögen gar nicht so breit, sondern verteilen es lediglich auf 35 Werte. Gleichgewichtet.

Dafür fischen sie aus global rund 14.000 Unternehmen jene heraus, die in den vergangenen zehn Jahren jedes Jahr eine Kapitalrendite von mindestens 10 Prozent erreicht haben. „Es ist selten, dass Unternehmen das schaffen, und ein Beleg für echte Qualität“, heißt es dazu in ihrer Investmentphilosophie.

Erst mit den ermittelten rund 500 Unternehmen geht es weiter – Bewertungen, Bilanzkennzahlen, Geschäftsaussichten und natürlich die Dividende. Wobei bei Letzterer nicht die absolute Höhe den Ausschlag gibt, sondern die Stetigkeit. „Wir suchen nicht nach hoher Rendite um der Rendite willen“, sagt Matthew Page.

>>Vergrößern



Schreibt man zum Thema Income einige Berater oder Fondsselekteure an, kommt nicht viel zurück. Und wenn doch, dann findet sich unter den Empfehlungen keiner der ausdrücklichen Income-Fonds. Stattdessen fallen die Namen von Produkten, die sich schon bewährt haben.