Megatrends-Serie Warum alternative Proteine Renditechancen bieten

Eine Fischfarm im Meer: Die Nachfrage nach tierischem Eiweiß wird weltweit voraussichtlich weiter ansteigen.

Eine Fischfarm im Meer: Die Nachfrage nach tierischem Eiweiß wird weltweit voraussichtlich weiter ansteigen. Foto: Imago Images/Panthermedia

Die Weltbevölkerung wird bis zum Jahr 2050 von derzeit acht auf zehn Milliarden Menschen anwachsen. Laut der Studie „Megatrending: Opportunities Ahead“ der Pictet-Gruppe muss die weltweite Nahrungsmittelproduktion im Vergleich zu 2007 um 70 Prozent gesteigert werden, um die Menschen ernähren zu können. Dabei reicht es nicht aus, einfach mehr Felder zu bepflanzen und mehr Tiere zu züchten. Auch die Anbaumethoden und die Art der angebauten Lebensmittel gehören auf den Prüfstand.

Eine unausweichliche Folge des Bevölkerungswachstums und des Strebens nach Nachhaltigkeit ist die Notwendigkeit, den Fleischkonsum zu reduzieren. Dies aber steht im Widerspruch zum wachsenden Hunger nach tierischem Eiweiß in den größten Entwicklungsländern Asiens. Trotz eines Marktes für kultivierte Fleischersatzprodukte wird daher die Nachfrage nach tierischem Eiweiß voraussichtlich weiter ansteigen.

Protein aus Insekten oder Algen

Der Markt für alternative Proteine boomt bereits. Die Start-ups von heute könnten laut der Experten der Pictet Gruppe die großen Akteure von morgen werden. Fleisch- und Eiweißersatzstoffe aus anderen Materialien, wie Mykoprotein (aus Pilzen) und pflanzliche Ersatzstoffe, werden stark nachgefragt. Unternehmen wie Ynsect in Frankreich stellen alternative Proteine her, die in Produkten wie Burgern, aber auch in Tiernahrung und Tierfutter verwendet werden.

Ein weiteres Beispiel ist Veramaris. 20 Prozent des weltweiten Fischfangs werden an Zuchtfische verfüttert. Veramaris führte Omega-3-Fettsäuren durch biotechnologisch hergestellte Algen ein, die den Druck auf die Meeresbewohner verringern und gleichzeitig den Omega-3-Gehalt und die für Zuchtfische erforderliche Nährstoffqualität aufrechterhalten können. Solche Unternehmen könnten sich in der Landwirtschaft etablieren und für langfristige Investoren weitere Innovationen und Chancen bieten.

Aquakultur benötigt jährlich 8 Tonnen Fischmehl

Mit der Produktion von Insekten für die Fütterung von Zuchtfischen und Geflügel ist Innovafeed Vorreiter einer landwirtschaftlichen Revolution. „80 Prozent des Verlustes an biologischer Vielfalt in den letzten Jahrzehnten stehen in direktem oder indirektem Zusammenhang mit schädlichen Praktiken wie Überfischung, Abholzung und Pestizideinsatz. Ich wollte dieses Problem angehen, indem ich das Potenzial von Insekten nutzbar mache“, sagt Clément Ray, Geschäftsführer und Mitbegründer von Innovafeed. Das Unternehmen entwickelt neue Technologien, die die Prozesse der Natur in industriellem Maßstab reproduzieren.

 

Im Fokus steht dabei unter anderem die Aquakultur (Fischzucht). „Vor 30 Jahren stammte jeder fünfte Fisch, den der Verbraucher verzehrte, aus Aquakulturen. Heute ist es jeder zweite, und dieses Verhältnis wird sich voraussichtlich nicht ändern. Aber die Branche steht vor einem Engpass, der mit Wachstum verbunden ist. Die Frage ist, wie wir die Fische füttern“, so Ray. Jährlich werden dazu zwischen sieben und acht Millionen Tonnen Fischmehl benötigt. Ray sieht das von Innovafeed produzierte Insektenmehl als beste Alternative, das Wachstum einer nachhaltigen Aquakultur für die Zukunft zu fördern.

Lesen Sie mehr zu diesem und anderen Trends in der Studie „Megatrending: Opportunities Ahead“. Im Rahmen der Studie hat die Pictet Gruppe die drei globalen Megatrends Ressourcenknappheit, (De-)Globalisierung und Dienstleistungswirtschaft untersucht. Daraus ergeben sich zahlreiche attraktive Ideen für konkrete Investmentansätze. Die komplette Studie finden Sie hier zum Download.

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