Infrastruktur, Private Equity, Private Debt Großanleger investieren immer öfter an Private Markets

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Das Interesse an den Bereichen Infrastruktur, Real Estate und Corporate Private Debt sei groß, aber auch im Segment Private Equity. Pensionsfonds und Pensionskassen hingegen wollen laut BAI mehr auf der Eigenkapitalseite investieren, insbesondere in den Bereichen Immobilien, Infrastruktur und Private Equity, erst dann folgen laut Erb Fremdkapitalfinanzierungen.

Nach Einschätzung von BAI-Geschäftsführer Frank Dornseifer sind alternative Investments elementarer Portfoliobaustein der deutschen Altersvorsorge. „Und die Trendaussagen für die kommenden Monate und Jahre verdeutlichen, dass die Allokation – zum Teil deutlich – zunehmen wird.“ Wie Dornseifer aber auch einräumt, stützt das andauernde Niedrigzinsumfeld diesen Trend.  Als Hauptgründe für ein Engagement in alternative Investments nennen die Investoren laut dem BAI-Geschäftsführer aber dennoch die Portfoliodiversifikation und eine gute Rendite-Risiko-Relation. „Gleichzeitig muss man aber auch konstatieren, dass die nächsten Jahre für die Kapitalanlage viele Herausforderungen und Unwägbarkeiten mit sich bringen. Ganz oben stehen hier aus Sicht der Investoren geopolitische Risiken und keine ausreichende Rendite bei Kapitalanlagen im Allgemeinen.“

ESG: Anlegern mangelt es an Erfahrung

Neben ihrem Interesse an alternativen Investments (AI) hat der BAI die Anleger auch zu ihrer Einstellung in Sachen nachhaltiges Investieren (ESG) befragt. Hierzu erläutert BAI-Geschäftsführer Dornseifer: „ESG beziehungsweise die Sustainable-Finance-Initiative der EU-Kommission treiben derzeit die AI-Branche und natürlich Investoren in besonderem Maße um.“ Laut dem BAI-Chef haben die befragten Investoren mehrheitlich noch keine Erfahrung mit nachhaltigen Investments gesammelt.

Dornseifer ruft in Erinnerung, dass dieses Thema nun schon seit einigen Jahren die öffentliche Diskussion bestimme und warnt, dass die Auswirkungen von ESG-Risiken auf die Portfolien dramatisch sein könnten. „Insofern muss diese Thematik von allen Beteiligten mit höchster Priorität angegangen werden. Die Rückmeldungen der Investoren zeigen allerdings, dass nicht nur die Festlegung der eigenen ESG-Strategie als eine der größten Herausforderungen angesehen wird, sondern fast gleichauf die aus der zukünftigen Regulatorik resultierende Unsicherheit.“ Hier seien Politik und Aufsicht gefordert, klug und unbürokratisch zu agieren. 


Über die Umfrage: 
Der Bundesverband Alternative Investments veröffentlicht seit 2013 einmal jährlich die BAI Investor Survey. Die Umfrage ist fester Bestandteil des Forschungsangebots des Verbandes mit Sitz in Bonn. Für die aktuelle Umfrage hat der BAI 75 institutionelle Investoren aus Deutschland befragt. Teilgenommen haben neben Versicherungen und Pensionskassen auch Versorgungswerke. Zusammen verwalten sie Anlagen von rund 900 Milliarden Euro. 

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