Aktives Risikomanagement in der Praxis Anleger müssen unkorrelierte Renditequellen finden

Fiona Frick ist Chefin des Schweizer Asset Managers Unigestion

Fiona Frick ist Chefin des Schweizer Asset Managers Unigestion Foto: Unigestion

Makroökonomischen Indikatoren zufolge ist das globale Wachstum derzeit regional uneinheitlich und bewegt sich auf ein unterdurchschnittliches Wachstum oder sogar eine mögliche Rezession zu. Das aktuelle Umfeld erfordert daher einen neuen, viel selektiveren Ansatz bei der Risikoallokation als in den vergangenen zehn Jahren. Aktives Risikomanagement und die Flexibilität zur Anpassung sind unerlässlich.

In einer Zeit, in der sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt, sollten Aktiva wie Aktien, Private Equity und Anleihen mit Vorsicht behandelt werden, da sich ihr Risiko-Rendite-Profil verschlechtert. Während der vorangegangenen Abschwächung haben Staatsanleihen als starker Diversifizierer im Portfolio gewirkt, aber ihre Absicherungsmöglichkeiten sind jetzt eingeschränkt, da die Renditen – zumindest in Europa – bereits auf sehr niedrigem Niveau liegen. Die Anleger müssen die Instrumente, die sie zur Streuung ihrer Portfolios einsetzen, erweitern, um ein anderes Engagement in Aktien und eine größere Allokation in alternative Anlageklassen einzubeziehen.

Vorsichtiger mit Wachstumstiteln umgehen

Der Weg zu den Marktwendepunkten wird jedoch lang und durch häufigere Marktstress-Situationen gesäumt. Daher ist es wichtig, weiterhin vorsichtig in Wachstumswerte wie Aktien zu investieren. Eine erhöhte Volatilität und ein verlangsamtes Gewinnwachstum dürften die Nachfrage der Anleger nach reinem Beta-Exposure im Markt in den kommenden Jahren dämpfen und zu einer stärkeren Differenzierung der Renditen führen. Ein aktiver Ansatz ist entscheidend, um den Übergang zu bewältigen. Passive Strategien sind zu anfällig für Exzesse, da sie keine Risikoverteilung vorsehen und eher in überbewertete Positionen investiert werden, die anfällig für starke Korrekturen sind.

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Wir bevorzugen in diesem Umfeld Investitionen in diversifizierte Portfolios mit Qualitätsaktien zu vernünftigen Bewertungen, die im Übergang vom Aufschwung in die Rezession gut positioniert sind. Wir empfehlen auch, mit Futures und Optionen dynamisch abzusichern, um das Aktien-Exposure zu reduzieren, wenn die Wahrscheinlichkeit von Marktstress steigt. Für uns ist dieser disziplinierte Ansatz der Risikobudgetierung der beste Weg, um Eigenkapitalrendite zu erzielen und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit nach unten zu gewährleisten und die positive Rendite-Asymmetrie zu erhöhen.