Analyse von HQ Trust Was die Geschichte des MSCI ACWI für heutige Investoren bedeutet

Der Kapitalmarktanalyst HQ Trust vergleicht in seiner neuen Studie die Performance des marktbreiten Aktienindex MSCI All Country World-Index (MSCI ACWI) in Euro, die Performance der jeweils zehn größten Werte dieses Index und die Performance der restlichen Aktien, also des MSCI ACWI ohne seine zehn schwersten Titel. Sebastian Dörr von der Investmentgesellschaft HQ Trust untersuchte dafür die zehn größten Werte im Zeitraum von Anfang 1999 bis Ende September 2023.

Aktuell sind Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia, Alphabet A, Tesla, Alphabet C, Meta, Exxon Mobil sowie United Health im MSCI ACWI am höchsten gewichtet, zusammen machen sie rund 18 Prozent des Index aus, so die Analyse. Bei den Sektoren dominiert derzeit die IT die Top 10 mit 55,9 Prozent. Dahinter folgen Kommunikation mit 18,9 Prozent und die Nicht-Basiskonsumgüter mit 17,3 Prozent.

Der Rückblick des Kapitalmarktanalysten auf die vergangenen rund 25 Jahre bringt dabei einige spannende Erkenntnisse:

  • Seit Januar 1999 schafften es demnach 50 verschiedene Titel unter die größten 10 des MSCI ACWI.
  • In den vergangenen 297 Monaten belegte Apple 136-mal Platz 1. Exxon gelang dies immerhin 80-mal, General Electric 62-mal und Microsoft 19-mal.
  • Nur acht der elf Sektoren waren seit dem Jahr 1999 in den Top 10 vertreten. Aktien aus den Bereichen Immobilien, Versorger und Materialien schafften das nie.
  • Am geringsten war das Gesamtgewicht der zehn größten Titel im September 2010 mit nur 7,7 Prozent, am höchsten war es im August 2023 mit 18,3 Prozent.

Hier die grafische Übersicht der Ergebnisse:

© HQ Trust

>>> Grafik vergrößern

Weitere Erkenntnisse des Analysten:

  • „Auf die Schwergewichte zu setzen, hätte langfristig keinen Mehrertrag geliefert: Die zehn Aktien mit dem höchsten Börsenwert konnten den MSCI ACWI nicht übertreffen.“
  • „Investoren, die seit 1999 immer auf die Top 10 gesetzt hätten, wären auf ein Plus von 6,2 Prozent pro Jahr gekommen. Ohne diese Aktien hätte der jährliche Zuwachs des deutlich breiter diversifizierten Index aber 6,5 Prozent betragen.“
  • „Grund für die Underperformance ist vor allem der starke Rückgang der IT-Aktien nach dem Platzen der Dotcom-Blase.“
  • „Zwischen 2000 und 2008 verlor die Intel-Aktie mehr als 70 Prozent. Auch Microsoft rutschte in diesem Zeitraum um mehr als 60 Prozent ab.“
  • „Die anschließende Rally von Tech-Aktien wie Amazon, Apple oder Nvidia konnte diesen Rückstand bisher nicht vollständig aufholen.“
Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen