Aktien-Hausse dank Trumpflation US-Aktien sind zu Recht teuer

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Kein Weg vorbei

Die weiter sehr hohe Profitabilität der Unternehmen des S&P 500 übersetzt sich auch in entsprechende Cash-Bestände, die sich trotz hoher laufender Ausschüttungen der Unternehmen auf hohem Niveau stabilisiert haben. Sowohl der operative Cashflow (plus 5,2 Prozent) als auch der Free-Cashflow (plus 15,0 Prozent) der S&P-500-Unternehmen haben sich in der Jahresbetrachtung gesteigert (Q3 2015 bis Q3 2016, Quelle: Factset Research, Cash and Investment Quarterly).

Das sind ansprechende Aussichten für Dividendenjäger, da derzeit die kumulierte Aktionärsrendite für den S&P 500 (Stand: 31. Dezember 2016) bei 4,9 Prozent liegt. Sie besteht aus 2,0 Prozent Dividendenrendite sowie einer Aktienrückkaufrendite von 2,9 Prozent.

Durch die weiter sehr gute Situation bei den Gewinnmargen von US-Unternehmen und die mit dem Sieg von Trump in Aussicht gestellte Steuerreformen auf börsennotierte Konzerne dürften Dividendenausschüttungen und auch Aktienrückkäufe gut unterstützt sein und künftig zunehmen. Die Unternehmen sollen demnach deutliche Steuervorteile haben, wenn sie die im Ausland erwirtschafteten Gewinne wieder in die USA transferieren und dort auch versteuern.

Das könnte dazu führen, dass Milliarden von US-Dollar in Aktienrückkäufe investiert werden. Folge wäre, dass die Aktienkurse und Bewertungen weiter gut unterstützt bleiben. Auch wenn Aktienrückkäufe diesseits des Atlantiks zu Unrecht noch weiter negativ beurteilt werden, so haben US-Unternehmen mit Aktienrückkäufen gute Erfahrungen gemacht, zumal diese beziehungsweise Anleger auch steuerliche Vorteile nutzen können.

Entscheidend dabei ist, mit welchen Mitteln – eigenes Cash oder Schulden? – und zu welchen Kursen die Rückkäufe getätigt werden. Dabei sind insbesondere diejenigen Unternehmen zu favorisieren, die ihre Aktien aus eigener Kraft zurückkaufen können und die im relativen Vergleich eine günstigere Börsenbewertung aufweisen.


Über den Autor:
Gökhan Kula ist geschäftsführender Gesellschafter von Myra Capital, einer 2012 in Frankfurt gegründeten Fondsboutique, die sich auf systematische Anlagestrategien fokussiert. Dort fungiert er auch als Investmentchef sowie als Portfoliomanager des Aktienfonds Myra US Equity (WKN: A144GD).  Zuvor war Kula in verschiedenen leitenden Positionen im Asset Management der Walser Privatbank sowie als Verwaltungsratsmitglied verschiedener Luxemburger Investmentgesellschaften tätig.

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